Die Leishmaniose ist eine von Sandmücken übertragene Krankheit, die ihren Ursprung in wenig entwickelten tropischen Regionen hat und bei Menschen und verschiedenen Tierarten auftritt. Befällt sie innere Organe, verläuft die Erkrankung in vielen Fällen tödlich. Laut WHO ist Leishmaniose inzwischen in 98 Ländern heimisch, unter anderem seit Jahrzehnten in Südeuropa. Neuerdings kommt sie auch vereinzelt in Mitteleuropa (Deutschland, Schweiz, Österreich) vor. Ursachen dafür sind der zunehmende internationale Reiseverkehr, bei dem unter anderem Hunde als Wirte dienen, und die Zuwanderung aus Risikoländern, aber auch Klimaveränderungen.
Im Mittelpunkt des Leishmaniose-Symposiums an der TH Wildau standen neue Erkenntnisse zu Verbreitung, Übertragung und Zwischenwirten. Zudem stellten die Experten Forschungsergebnisse zur molekularen Epidemiologie und zu aktuellen Fortschritten bei der Entwicklung von Diagnose-Tools vor. Das Symposium war zudem eine Gelegenheit für die Anbahnung neuer internationaler Kooperationen.
Die Leishmaniose-Forschung in Wildau wird im Rahmen des neuen Brandenburger Stipendienprogramms "BRAIN - Brandenburg Research Academy and International Network" für zwei Jahre durch eine Nachwuchswissenschaftlerin aus Portugal verstärkt. Die TH Wildau ist die einzige Brandenburger Fachhochschule, die in der ersten Ausschreibung des Programms den Zuschlag für die Finanzierung eines internationalen Wissenschaftleraufenthaltes bekam.
Die Biowissenschaften gehören zu den Kernbereichen der akademischen Lehre und Forschung an der TH Wildau. Schwerpunkte sind Bioprozesstechnik, Molekulare Biotechnologie und Funktionelle Genomik, Medizinische Bioinformatik, Diagnostische Bioinformatik, Biosystemtechnik sowie Mikrosystemtechnik. Diese sind im "Institut für Angewandte Biowissenschaften" (IAB) gebündelt.