Seit September 2014 hatten sich Vertreter des VDMA und des HIS-Instituts für Hochschulentwicklung e.V. im Rahmen mehrerer Workshops mit Verantwortlichen, Lehrenden und Studierenden des Studiengangs getroffen. "Wir haben gemeinsam Faktoren identifiziert, die den Studienerfolg fördern, aber auch beeinträchtigen können, über bestehende Verfahren zur Qualitätssicherung diskutiert und neue Ideen entwickelt", erläuterte Thilo Weber, Referent im Bereich Bildung des VDMA, das Vorgehen der vergangenen Monate. Zum Abschluss des Projekts übergab Weber ein Teilnahmezertifikat an Hochschulpräsident Prof. Dr. László Ungvári, womit die TH Wildau in den Kreis der Transfer-Hochschulen aufgenommen ist.
Wichtiges Element des akkreditierten Qualitätsmanagementsystems der Hochschule
Aktuell sind zwölf Studierende im Studiengang Automatisierungstechnik eingeschrieben. "Angesichts dieser noch überschaubaren Größe war das Transfer-Projekt eine ideale Gelegenheit, intensiv mit allen Beteiligten über neue Wege zu diskutieren, wie wir unseren Studierenden von Anfang an ein hochwertiges Studienangebot bieten können", sagte Reiff-Stephan. "Diese Aktivitäten sind ein wichtiger Bestandteil des Qualitätsmanagementsystems unserer Hochschule für Studium und Lehre, das am 31. März 2015 als eines der ersten im Fachhochschulbereich die Systemakkreditierung erhielt. Diese Entscheidung berechtigt die TH Wildau, die Qualitätssicherung und Entwicklung ihrer Studiengänge komplett in eigener Verantwortung durchzuführen." Der Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften nutzt verschiedene qualitätssichernde Instrumente, darunter Online-Self-Assessments, Studienvorbereitungskurse, ein Buddy-/ Mentoringprogramm in der Studieneingangsphase sowie Angebote zum Lernverhalten und zum Zeitmanagement. Weiter ausgebaut werden sollen am Studiengang Automatisierungstechnik u.a. Angebote, die Studienanfängern den Übergang von der Schule an die Hochschule erleichtern.
Als besonders erfolgversprechend gilt aus Sicht von Reiff-Stephan und seinen Kollegen das projektorientierte Lernen im weiteren Studienverlauf, da sich Studierende hier frühzeitig mit den fachlichen und beruflichen Inhalten auseinandersetzen können. Beispielhaft dafür ist der derzeit laufende Wettbewerb für die Teilnahme am "Engineering Camp" der österreichischen Firma Bernecker + Rainer Industrie Elektronik (B&R). Bewerben können sich Studierendenteams, die für eine Praxisaufgabe eine automatisierte Teillösung entwickeln. Die Gewinner können im Frühjahr 2016 für vier Monate als Stipendiaten am "Engineering Camp" von B&R teilnehmen und dort in kleinen internationalen Teams ihr theoretisches Wissen vertiefen und in Camp-Projekte umsetzen. "Solche Projekte könnten auch andere Hochschulen mit Partnern aus der Industrie umsetzen", kommentierte Weber vom VDMA. "Diese Idee ist ein gutes Beispiel für unsere Maschinenhaus-Toolbox." Hier hat der VDMA viele bewährte Instrumente und Good-Practice-Beispiele aus Studium und Lehre gesammelt. Die online verfügbare Toolbox soll den Hochschulen zur Inspiration und als Nachschlagewerk dienen.
Alle Informationen und aktuelle Fotos unter www.mynewsdesk.com/de/th-wildau/pressreleases/th-wildau-schliesst-maschinenhaus-transfer-projekt-mit-vdma-ab-1147112
"Maschinenhaus - Campus für Ingenieure" an zahlreichen Hochschulen bundesweit
Insgesamt 28 Maschinenhaus-Transfers werden zurzeit an deutschen Hochschulen durchgeführt bzw. vorbereitet oder sind bereits abgeschlossen. Alle teilnehmenden Hochschulen erhalten zum Abschluss das "Maschinenhaus-Teilnahmezertifikat" und werden damit in den Kreis der Transfer-Hochschulen aufgenommen.
Über das Maschinenhaus - die VDMA-Initiative für Studienerfolg
Das Maschinenhaus als Campus für Ingenieure besteht aus zwei Phasen: Gemeinsam mit dem Partner, dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, wurde das theoretische Fundament gelegt. Zunächst wurden die Studienbedingungen in den Fachbereichen und Fakultäten des Maschinenbaus und der Elektrotechnik analysiert. Darauf aufbauend entstand das Referenzmodell für gute Lehre, das mithilfe einer Befragung aller Hochschulen weiter ausgearbeitet wurde. Fallstudien an ausgewählten Pionierhochschulen stellten das zentrale Element zur Praxiserprobung dar. Phase zwei läuft seit Jahresbeginn 2013. Mit mehreren VDMA-finanzierten Beratertagen an Fachhochschulen und Universitäten im gesamten Bundesgebiet gelangt die Theorie in die Hochschulpraxis. Eine Toolbox mit den erfolgversprechendsten Maßnahmen, Indikatoren und Instrumenten übersetzt das Konzept für die Praxis. Im "Erfahrungsaustausch (ERFA) Maschinenhaus" kommen Fachleute von Hochschulen zweimal jährlich zusammen, um über aktuelle Fragen rund um das Thema Qualitätsmanagement und Lehre zu diskutieren. Darüber hinaus verleiht der VDMA im Mai 2015 zum zweiten Mal den mit 100.000 Euro dotierten Hochschulpreis "Bestes Maschinenhaus".
www.vdma.org/maschinenhaus