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„Große alte Dame“ der deutschen Soziologie zu Gast in Dortmund

(lifePR) (Dortmund, )
"Innovation" – Zauberformel für eine bessere Zukunft, ständig gebrauchtes Modewort, Leerformel oder ernst zu nehmende Kategorie, die geradezu als Signatur einer Epoche angesehen werden kann? Mit dieser Frage beschäftigen sich ab morgen (12. Oktober) Soziologinnen und Soziologen aus ganz Deutschland im Rahmen der Fachtagung "Innovationen und gesellschaftlicher Wandel" an der Universität Dortmund. In Vorträgen und Diskussionsrunden skizzieren die Experten, wie Innovationen entstehen und wie sie den gesellschaftlichen Wandel vorantreiben.

Die sozialwissenschaftliche Innovationsforschung, für die die beiden Veranstalter, die Dortmunder Soziologen Hartmut Hirsch-Kreinsen und Johannes Weyer, stehen, hat hierzu in den vergangenen Jahren eine Reihe von Forschungsergebnissen vorgelegt. So beschäftigt sich diese Disziplin etwa mit der Pfadabhängigkeit von Innovationsprozessen oder der Rolle institutioneller Strukturen für die Entstehung von Neuem.

Besonders freuen sich die Organisatoren der Tagung, mit Renate Mayntz die "große alte Dame" der deutschen Soziologie in Dortmund begrüßen zu dürfen. "Wenn es einen Nobelpreis für Soziologie gäbe, dann wäre Frau Mayntz eine ernsthafte Kandidatin. Denn sie hat in ihrer mittlerweile 50-jährigen Karriere grundlegende Forschungsarbeiten zum Verständnis der modernen Gesellschaften geleistet", so Prof. Johannes Weyer. Die derzeit prominenteste deutsche Soziologin und ehemalige Direktorin des Kölner Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung wird einen Vortrag mit dem Titel "Von politischer Steuerung zu Governance?" halten. Darin befasst sie sich mit der Frage, wie die künftige Innovationspolitik aussehen könnte. Denn die Rolle des Staates hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt – vom Interventionsstaat zum Verhandlungsstaat, der die Rahmenbedingungen für das Wirken selbst organisierter Innovationsnetzwerke absteckt und Diskurse zwischen den beteiligten Akteuren moderiert.

Eine zweite "Keynote lecture" wird Horst Kern aus Göttingen, einer der führenden Industriesoziologen Deutschlands, halten. Kern ist in der Vergangenheit immer wieder mit markanten Thesen zum Wandel der Arbeit aufgetreten. Diesmal geht es jedoch um Fragen der Kreativität in den Geisteswissenschaften, also um die Frage, welche institutionellen Bedingungen geschaffen werden müssen, damit auch in Fächern wie der Archäologie oder der Philosophie Neues entsteht, das zum gesellschaftlichen Wandel beiträgt.

In weiteren Referaten geht es um Innovationsnetzwerke und Innovationskulturen, um Innovationstheorien, aber auch um die Rolle, die die Anwender in Innovationsprozessen spielen. Ziel der Tagung wird es sein, den Stand der sozialwissenschaftlichen Innovationsforschung zu präsentieren und Fragen der politischen Gestaltung von Innovationsprozessen zu diskutieren.

"Innovationen und gesellschaftlicher Wandel"
Herbsttagung der Sektionen "Arbeits- und Industriesoziologie" und "Wissenschafts- und Technikforschung" der Deutschen Gesellschaft der Soziologie am 12. und 13. Oktober 2007 Vortrag von Renate Mayntz:

"Von politischer Steuerung zu Governance?"
am Freitag, dem 12. Oktober um 11.30 Uhr im Hörsaalgebäude II, Hörsaal 4 Campus Nord
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