- pepcom übernimmt Betrieb des neuen Breitband-Netzes
- Backbone mit 360 Kilometer Leitungslänge soll 2018 fertiggestellt sein
- Glasfasernetz ermöglicht Internet-Anbindung bis 1 Gbit/s
Der Zweckverband Breitbandversorgung Landkreis Lörrach und das Telekommunikationsunternehmen pepcom haben heute den Vertrag über den Betrieb einer hochleistungsfähigen Glasfaser-Infrastruktur für alle 35 Städte und Gemeinden des Landkreises unterzeichnet. Durch die Vereinbarung mit pepcom wird eine zukunftssichere und kostengünstige Versorgung der Privathaushalte und Gewerbebetriebe mit schnellen Internet-Anschlüssen im südwestlichen Schwarzwald ermöglicht.
Die heutige Vertragsunterzeichnung folgte einem Vergabeverfahren durch den 2015 gegründeten Zweckverband, bei dem mögliche Netzbetreiber systematisch bewertet wurden und sich pepcom mit dem besten Ergebnis durchsetzen konnte. Das Unternehmen und seine regionalen Tochtergesellschaften sind unter der Marke „cablesurf“ auf die Versorgung mit Internet, Telefonanschlüssen und Kabelfernsehen spezialisiert. Die Tele Columbus Gruppe, zu der pepcom gehört, versorgt rund 3,6 Millionen angeschlossene Haushalte und ist damit der drittgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber.
Um den unterschiedlichen Leistungsbedarf von Privatkunden und Geschäftskunden zu berücksichtigen, werden im Landkreis Lörrach künftig verschiedenste, auf die jeweiligen Bedürfnisse der Nutzer zugeschnittene Internetanschlüsse von pepcom angeboten. Alle umfassen neben der Internet-Flatrate jeweils auch eine Telefon-Flatrate für Gespräche zu deutschen Festnetzanschlüssen. Zum kombinierten Internet- und Telefonanschluss kann auf Wunsch auch die Fernsehübertragung als Kabelanschluss hinzugebucht werden, durch die bis zu 200 TV-Programme in höchster Übertragungsqualität verfügbar sind. Die angebotenen Internet-Bandbreiten für Privatkunden beginnen bei einer Grundversorgung mit bis zu 50 Mbit/s und gehen bis zu Anschlüssen mit 100, 200, 400 oder sogar schon bis zu 1.000 Mbit/s. Für Gewerbebetriebe stehen ebenfalls spezielle Anschlüsse zur Verfügung, die neben höchsten Downloadraten auch über symmetrische Bandbreiten verfügen und damit den Versand großer Datenmengen ermöglichen. Dies ist wesentlich zum Beispiel für Arztpraxen, Ingenieurbüros und Handwerksbetriebe, die Aufnahmen und Pläne in hoher Qualität versenden, sowie für mittelständische Unternehmen, die eigene Internet- oder Mailserver betreiben.
Der 2016 vom Zweckverband begonnene Bau des Glasfaser-Backbones, der zentralen Leitungen zur Anbindung aller Gemeinden im Landkreis, wird 2018 abgeschlossen sein. In den ersten Gebieten werden die Anschlüsse bereits 2017 verfügbar sein, deshalb hat die Beratung der Gebäudeeigentümer und Gewerbetreibenden über den Anschluss ihrer Gebäude an das Glasfasernetz durch den Zweckverband bereits begonnen. Die entsprechenden Informationen über die Internetdienste von pepcom und den möglichen Wechsel auf einen neuen Hochgeschwindigkeitsanschluss erhalten die Kunden von pepcom direkt, über Informationsschreiben, Informationsveranstaltungen, Bürgersprechstunden und eine in Kürze speziell für den Zweckverband eingerichtete Homepage.
Tele Columbus Geschäftsbereichsleiter Jean-Pascal Roux und pepcom Geschäftsführer Rüdiger Schmidt dankten den Zweckverbandsmitgliedern für die Vergabe des Netzbetriebs und machten die langfristige Zukunftssicherheit der im Landkreis Lörrach geschaffenen Glasfaser-Infrastruktur deutlich: „Durch die stark steigende Bedeutung des Internets für Beruf, Bildung, Information und Unterhaltung hat sich die in Privathaushalten benötigte Internet-Geschwindigkeit bislang alle fünf Jahre verzehnfacht – und es gibt keine Anzeichen dafür, dass dieser Trend gebrochen wird“, erklärte Rüdiger Schmidt bei der Vertragsunterzeichnung. Mit der eingesetzten Technologie und der Verlegung der Glasfaserleitungen in jedes einzelne Gebäude könne der absehbare Bandbreitenbedarf auf Jahrzehnte hinaus für Privathaushalte ebenso wie für Gewerbebetriebe bedient werden. Jean-Pascal Roux hob die Spitzenstellung der künftig im Landkreis verfügbaren Datenverbindungen hervor: „Bis zu einem Gigabit pro Sekunde im Download und symmetrische Bandbreiten sind Standortfaktoren für Unternehmen, die selbst in Ballungsräumen und Großstädten nicht immer gegeben sind.“
Marion Dammann, Landrätin und Vorsitzende des Zweckverbands des Landkreises Lörrach, und Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands, bekräftigten ihr Konzept, für alle Gemeinden, Bürger und Gewerbetreibenden im gesamten Landkreis einheitlich Kommunikations- und Datenanschlüsse auf modernstem technischem Niveau bereitzustellen. „Es soll für einen Bürger oder für ein Unternehmen keinen Unterschied machen, ob die schnelle Verbindung in Weil oder in Todtnau gebraucht wird. Schnelles Internet ist in vielen Bereichen so wichtig geworden, dass jede Gemeinde die optimale Anbindung zu vertretbaren Kosten bekommen muss. Gemeinsam mit den 35 Bürgermeistern im Landkreis haben wir genau das erreicht“, betonte Dammann bei der Vertragsunterzeichnung.