»Gern wären wir schon 2021 Gastgeber des Festivals gewesen, zumal eine überzeugende Präsentation des Theaterlandes Baden-Württemberg mit allen Staats- und Stadttheatern, den Landesbühnen, Privattheatern, freien Gruppen und den Kinder- und Jugendtheatern gerade jetzt ein wichtiges Signal gewesen wäre. Wir hatten uns sehr auf das Festival gefreut und die Vorbereitungen waren in vollem Gange. Doch die Corona-Pandemie ermöglich derzeit keine verlässlichen Planungen für so ein großes Festival, in das die gesamte Stadt, eine Vielzahl örtlicher Kooperationspartner und Gäste aus ganz Deutschland eingebunden sind«, sagt Axel Vornam. Die Verschiebung der Theatertage sei angesichts der gegenwärtigen Situation und der künftigen Unwägbarkeiten eine schmerzliche, aber vernünftige Entscheidung. Ulrich von Kirchbach, Vorsitzender des Baden-Württembergischen Landesverbandes des Deutschen Bühnenvereins und Erster Bürgermeister der Stadt Freiburg, ergänzt: »So sehr ich bedauere, dass es kommenden Sommer keine Theatertage in Heilbronn geben wird, so froh bin ich auch, dass bereits ein neuer Termin für das Jubiläumsfestival gefunden wurde. Wir schauen nach vorn und freuen uns umso mehr auf den Sommer 2022«. Der Alltag aller Theater wird derzeit durch die drastischen Folgen der Corona-Pandemie bestimmt und bindet viele Kräfte und Ressourcen.
Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht, wird das Festivalmotto »WEIT BLICK« auch im Juli 2022 seine Gültigkeit nicht verloren haben. Sie zwingen uns mehr denn je, den Blick zu weiten und zu schärfen, den Fokus auf den gesamtgesellschaftlichen Wandel, Transformationsprozesse und globale Entwicklungen zu öffnen und ein Überprüfen und Wechseln von Perspektiven zu ermöglichen. Die Theater des Landes, die aktuell als gesellschaftliche Diskursräume so schmerzlich vermisst werden, sehen gerade die 25. Baden-Württembergischen Theatertage 2022 als Chance, um die drängenden Zukunftsfragen in einem theatralen Laboratorium der sozialen Phantasie durchzuspielen und alle Bürgerinnen und Bürger des Landes zu einem anregenden Austausch einzuladen.