Intendant Vornam erklärte, der Vorwurf in der Stuttgarter Zeitung vom 25. September 2008 mit Berufung auf die Birthlerbehörde, Quintana habe "wissentlich und willentlich mit dem DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS) zusammengearbeitet", besage lediglich, dass Gespräche geführt worden seien. Inhaltliche Aussagen über die Gespräche würden damit nicht getroffen. Das bestätigte eine Sprecherin der Birthler-Behörde in Berlin: "Es ist eine Standardformel, die besagt, dass es Kontakte gab." Die Inhalte müssten andere Stellen nach Akteneinsicht bewerten. Und da sehen Vornam und die Stadt Heilbronn keinen Grund, Quintana zu misstrauen.
Laut seinem Anwalt wurde Alejandro Quintana zwar vom MfS als informeller Mitarbeiter geführt, allerdings ohne sein Wissen. Es gebe an keiner Stelle der Akte irgendeinen Hinweis, dass Herr Quintana jemals sein Einverständnis zu einer inoffiziellen Mitarbeit gegeben hätte. Er hat zu keinem Zeitpunkt eine schriftliche oder mündliche Verpflichtungserklärung abgegeben. Quintana habe niemanden bespitzelt oder seinen Landsleuten vertrauliche oder persönliche Informationen entlockt, um sie dem MfS mitteilen zu können. Das MfS habe von ihm nichts erfahren, was dieses nicht sowieso schon wusste, oder was allgemein bekannt war. Vielmehr habe sich Quintana einem vom MfS gründlich vorbereiteten Versuch, ihn zur Zusammenarbeit zu gewinnen, schon nach kurzer Zeit erfolgreich entzogen.
Alejandro Quintana habe zunächst zunächst keine Veranlassung gehabt, sich jeglichen Gesprächen zu verweigern. Er befand sich in einem Staat, der ihm und seiner Familie nach der Flucht aus Chile eine sichere Existenz gewährleistete und ihm die Arbeit als Künstler ermöglichte. Gleichwohl wurde ihm zunehmend unbehaglich. Dass er sich trotzdem weiteren Gesprächen stellte, hatte seinen Grund allein darin, dass die Mitarbeiter des MfS ständig wiederholten, es gehe ihnen um den Schutz und die Sicherheit der chilenischen Emigranten in der DDR.
Während aller Kontakte ließ das MfS den Regisseur über die wahre Einsatzperspektive im Unklaren. Bereits nach kurzer Zeit habe er versucht sich den Gesprächen mit den Mitarbeitern des MfS zu entziehen. Wie der Akte zu entnehmen ist, fanden ab Frühjahr 1980 keine Kontakte mehr statt. Im Frühjahr 1982 wurde die Akte geschlossen. Im Abschlussbericht vom 8.3.1982 wurde von einer "nicht befriedigenden inoffiziellen Arbeit" gesprochen. Dies beweise, dass Quintana nicht die Informationen lieferte, die das MfS von ihm erwartete.
Es seien starke Zweifel angebracht, dass die von den Stasi-Mitarbeitern geführte Akte die Anzahl und den Inhalt der Gespräche korrekt wider gibt. So wurden mehrfach Treffberichte umdatiert und Gespräche protokolliert, die nicht stattgefunden haben, wie an anderer Stelle der Akte dokumentiert ist.
Als Hintergrund ist es wichtig zu wissen, dass das Fälschen von Berichten gängige Praxis bei der Staatssicherheit war, deren Mitarbeiter unter Erfolgsdruck standen.
Dass sich Quintana "aktiv dem Versuch entzogen" habe, als IM benutzt zu werden, würdigte Theaterintendant Vornam. "Dies verdient meinen Respekt." Man müsse die besondere Geschichte von Alejandro Quintana als politischer Emigrant in der DDR sehen, und dürfe den Fall nicht pauschalisieren. "Das erwarte ich jetzt auch von anderen", sagte er.