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Blick in den Spiegel

Theater Heilbronn hinterfragt in der Spielzeit 2022/2023 Dogmen und Glaubenssätze

(lifePR) (Heilbronn, )
Das Theater Heilbronn steht auch in der Spielzeit 2022/2023 für starke Geschichten auf der Bühne, die Herz und Verstand gleichermaßen berühren und einen analytischen Blick auf unsere Gegenwart ermöglichen.  26 Premieren sind auf dem Programm, darunter mit »Die Veredelung der Herzen« von Mario Wurmitzer eine Uraufführung und mit »Absprung« von Rabiah Hussain eine Deutschsprachige Erstaufführung. Intendant Axel Vornam und sein Team um Chefdramaturgin Dr. Mirjam Meuser, Schauspielleiterin Sophie Püschel und die Leiterin des Jungen Theaters Nicole Buhr haben Stücke gesucht, die ihre Kraft aus der Analyse gesellschaftlicher und ökonomischer Zusammenhänge und aus der Kenntnis der menschlichen Psyche ziehen, und haben sie in bekannten klassischen, aber auch in neuen Stoffen gefunden. Es geht angesichts der unsicheren Zeiten, durch die sich unsere Gesellschaft gerade bewegt und die alle vermeintlichen Gewissheiten erschüttert haben, um einen ehrlichen, vor Illusionen und Blindheit bewahrenden Blick in den Spiegel: Wo stehen wir als Individuen und als Gesellschaft? Es geht auch um das Infragestellen von aktuellen gesellschaftlichen Dogmen und Glaubenssätzen des Zeitgeistes, die das Denken und den freien Diskurs mit einer neuen Zensur belegen.

Großes Haus
Eröffnet wird die neue Theatersaison am 24. September 2022 mit William Shakespeares »Maß für Maß« in der Neuinterpretation von Marc von Henning. Darin untersucht Shakespeare, der Meisterdarsteller menschlicher Abgründe, einen skandalösen Fall von Machtmissbrauch und fragt, ob psychische Deformation und Korrumpierbarkeit unvermeidlich sind, wenn Menschen Gewalt über andere haben. Marc von Henning legt dabei ein besonderes Augenmerk auf die Frauen, die Shakespeare als bloße Spielbälle politischer Intrigen porträtiert – und gibt ihnen bewusst ihre Stimme und Handlungsfähigkeit zurück.
Das große zeitgenössische Schauspiel hat der aus Pakistan stammende amerikanische Autor Ayad Akhtar geschrieben: »The Who and the What« aus dem Jahre 2014 hat am 1. Oktober 2022 in der Inszenierung von Kay Wuschek Premiere. In diesem ›well-made play‹ werden auf humorvolle Weise hochaktuelle und brisante gesellschaftliche Fragen zur Rolle der Frau im Islam verhandelt. Im Mittelpunkt steht der in den USA lebende Taxiunternehmer Afzal, der unbedingt seine ältere Tochter mit einem strenggläubigen Muslim verheiraten will. Aber sie hat nur das Buch im Kopf, an dem sie gerade schreibt. Der Vater ahnt nicht, welcher Sprengstoff darin liegt. Denn Zarina fragt, was der Prophet Mohammed für ein Mensch war und ob die theologischen Dogmen, die das Dasein der Frauen im Islam bis heute bestimmen, nicht aus Fehlinterpretationen seines Lebens resultieren?
Das Familienstück zur Weihnachtszeit »Alice im Wunderland« von Lewis Carroll hat am 6. November 2022 im Großen Haus Premiere und wird vom bewährten Märchen-Dream-Team Jens Kerbel und Toto auf die Bühne gebracht. Es erzählt eine herrlich absurde Geschichte, wie sie nur von jemandem erfunden worden sein kann, der seine eigene Kindheit mit ihren Ausflügen ins Reich der Fantasie nicht vergessen hat. Mit dabei sind Alice auf der Suche nach ihrer Katze Dina, der verrückte Hutmacher, die Grinsekatze, das weiße Kaninchen, die Herzkönigin und viele mehr …
Am 26. November 2022 kommt Cole Porters und Arthus Kopits Musical »High Society« mit dem Heilbronner Schauspielensemble in der Inszenierung von Georg Münzel und unter musikalischer Leitung von Heiko Lippmann auf die große Bühne und liefert einen amüsanten Blick hinter die Kulissen der amerikanischen Oberschicht, deren moralischer Rigorismus nur selten mit ihrem Handeln übereinstimmt.
Die Schauspielfassung von Thomas Manns Romanfragment »Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« hat am 14. Januar 2023 in der Inszenierung von Georg Schmiedleitner Premiere. Darin geht es um den sagenhaften Aufstieg eines jungen Mannes, der sich gekonnt in einer Gesellschaft durchsetzt, die betrogen und getäuscht werden will. Er spielt den Menschen einfach vor, was sie in ihm sehen wollen.
Um nichts Geringeres als die Frage nach dem selbstbestimmten Sterben geht es in Ferdinand von Schirachs Schauspiel »Gott«, das am 25. Februar 2023 in der Regie von Petra Luisa Meyer Premiere feiert. Das Publikum wird in eine Debatte vor der Ethikkommission hineingezogen, in der darüber verhandelt wird, ob ein des Lebens müder 78-Jähriger von seiner Ärztin ein tödliches Medikament bekommen soll oder nicht.
Die Welt am Rande des Wahnsinns: So erleben wir die Szenerie in Friedrich Dürrenmatts Komödie »Die Physiker«, die in der Inszenierung von Axel Vornam am 29. April 2023 Premiere hat. Ein Wissenschaftler versteckt sich im Irrenhaus, um seine Erkenntnisse vor missbräuchlichem Zugriff zu schützen. Für Dürrenmatt war die Komödie schon 1961 die einzig vertretbare Form der Darstellung einer undurchschaubaren Welt, der der Einzelne sich ohnmächtig ausgeliefert sieht.
Ray Cooney, der geniale Schöpfer herrlich absurder englischer Komödien, hat mit »Funny Money!« ein Meisterwerk dieses Genres geschrieben. Am 17. Juni 2023 hat es in der Inszenierung von Susanne Lietzow Premiere. Heinrich Liebig findet einen Koffer mit sehr viel Geld und will seine Frau überreden, sich sofort mit ihm nach Barcelona abzusetzen, bevor der mysteriöse wahre Besitzer der zweifellos aus kriminellen Machenschaften stammenden Summe ihm auf die Spur kommt. Schon bald steckt er richtig im Schlammassel.

Schauspiel in der experimenta
Das Gewinnerstück des zweiten Dramenwettbewerbs »Science & Theatre« unter dem Motto »Der optimierte Mensch« kommt am 21. April 2023 im Science Dome der experimenta zur Uraufführung: »Die Veredelung der Herzen« von Mario Wurmitzer. Regie führt Grit Lukas. In dem Stück geht es darum, wie Menschen sich mithilfe von künstlicher Intelligenz körperlich, geistig und seelisch perfektionieren lassen können und stellt die Frage: Sind Vollkommenheit und Fehlerlosigkeit der Schlüssel zum Glück?

Musiktheater und Tanz im Großen Haus

Eigene Inszenierung
Am 10. März 2023 wird Wolfgang Amadeus Mozarts Oper »Le Nozze di Figaro« in der Inszenierung von Axel Vornam Premiere im Großen Haus haben. Wiederum arbeitet das Theater für diese Oper mit dem Württembergischen Kammerorchester und der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart zusammen. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Motonori Kobayashi.

Gastspiele Musiktheater /Tanz
Eine langjährige Partnerschaft verbindet das Theater Heilbronn mit dem Nationaltheater Mannheim Tanz. Von dort kommt Stefan Thoss’ Tanzabend »Mozart« als Gastspiel, das den jungen Komponisten in seinem Ringen um gesellschaftliche Akzeptanz zeigt. Die Heilbronner Premiere findet am 8. Oktober 2022 statt.
Als Gastspiel aus Fürth in Kooperation mit der Wavehouse Entertainment GmbH kommt das Musical »The famous door on Swing Street« von Thilo Wolf und Ewald Arenz. Es entführt ins Manhattan der 1930er Jahre in die Zeit des heißen Jazz und der Prohibition. Gaines Hall führt Regie und die Hauptdarstellerin Karolin Konert wurde für ihre Darbietung der Anna mit dem Deutschen Musical Theater Preis ausgezeichnet. Die Heilbronner Premiere ist am 19. Oktober 2022.
Ebenfalls ein langjähriger Kooperationspartner ist das Pfalztheater Kaiserslautern, das in der kommenden Saison mit dem Musical »Sunset Boulevard« von Andrew Lloyd Webber gastiert. Dieser Musical-Hit um eine alternde Hollywood-Diva und ihren jungen Geliebten hat am 21. Januar 2023 in der Inszenierung von Tilman Gersch Premiere.
Eine weitere Operninszenierung von Axel Vornam kommt mit der Premiere am 29. Januar 2023 als Gastspiel des Theaters und Orchesters Heidelberg nach Heilbronn: Antonín Dvořáks »Rusalka«, die Geschichte der Seejungfrau, die aus Liebe zu einem Prinzen unbedingt ein Mensch werden möchte und ihre Sehnsucht teuer bezahlen muss.
Als Gastspiel aus dem Staatstheater Hannover ist Marco Goeckes Balletterfolg »Nijinski« eingeladen. Das abendfüllende Ballett über das Leben und Wirken des Choreografen Waslaw Nijinski dreht sich um die Nähe von Kunst und Wahnsinn und hat am 1. Juni 2023 Premiere.

Komödienhaus
Die Saison im Komödienhaus beginnt am 6. Oktober 2022 mit einem Gastspiel der Komödie am Kurfürstendamm: »Schuhe Taschen Männer« von Stefan Vögel klärt darüber auf, was Frauen wirklich wollen und wie ihnen das Leben bei der Erfüllung ihrer Wünsche immer wieder dazwischen funkt. Regie führt Ute Willing.
»Die Tür nebenan« von Fabrice Roger-Lacan hat am 12. November 2022 in der Regie von Elias Perrig Premiere. Das Stück erzählt von einem Mann und einer Frau, die Tür an Tür wohnen und gegensätzlicher nicht sein könnten. Trotz der permanenten Streitereien dieser beiden Antagonisten bestätigt sich mal wieder das Klischee, dass Gegensätze sich insgeheim doch magisch anziehen.
Um die Liebe, diesmal allerdings im reifen Alter, geht es auch in der dritten Inszenierung der Spielzeit im Komödienhaus: »Glück« von Eric Assous. Die Premiere der Inszenierung von Jens Kerbel ist am 13. Januar 2023. Kann man sich mit einer ganzen Menge an Lebenserfahrung und Niederlagen im Gepäck noch einmal bedingungslos auf einen anderen Menschen einlassen?
»Extrawurst« von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjacob hat in der Inszenierung von Folke Braband am 4. März 2023 Premiere und begibt sich auf das Minenfeld unserer Debattenkultur. An der Frage, ob für das einzige türkische Mitglied eines Tennisvereins ein Extragrill angeschafft werden soll, damit dessen Wurst nicht neben dem Schweinefleisch der anderen liegen muss, entzündet sich ein aberwitziger Streit, obwohl eigentlich doch alle nur politisch korrekt sein wollen.
Karsten Dusses Krimi-Bestseller »Achtsam morden« kommt am 22. April 2023 als Bühnenfassung ins Komödienhaus. Eine herrlich schräge Geschichte um den Strafrechts-Anwalt Björn Diemel, der endlich achtsam leben will, um Beruf und Privatleben in eine gute Balance zu bringen. Doch dabei stehen ihm seine schwerkriminellen Mandanten mit ihren rücksichtslosen Ansprüchen im Wege.
 In der Sommerpause des Ensembles gibt es ein Gastspiel der Komödie im Marquardt von Tilmann von Blomberg, Carsten Gerlitz und Katja Wolff: »Himmlische Zeiten – Altwerden ist nichts für Feiglinge« untersucht mit frechen Songs aus Rock und Pop, wie vier Ladies im »besten Alter« im Anti-Aging-Wahnsinn gefangen sind. Die Premiere ist am 20. Juli 2023.

BOXX

Fünf neue Stücke werden vom Ensemble des Jungen Theaters Heilbronn herausgebracht.
Bereits für Kinder ab 3 Jahren ist Paul Maars »Von Maus und Mond oder Wer ist der Größte?« geeignet. Sarah Speiser inszeniert das bei den Inuit spielende Stück, in dem sich zwei Kinder darum streiten, wer der Größte und der Stärkste von ihnen ist, bis die kluge Großmutter ihnen mit alten Geschichten erklärt, dass es darauf gar nicht ankommt. Die Premiere ist am 9. Oktober 2022.
Vielfach ausgezeichnet ist Thilo Refferts Schauspiel »Nina und Paul«, das für Kinder ab 10 Jahren auf die Bühne der BOXX kommt. Hier geht es um die erste zarte Liebe zweier Zwölfjähriger, das Herauswachsen aus den Kinderschuhen und darum, dass es noch lange nicht dasselbe ist, wenn zwei das Gleiche erleben. Stefanie Roscheks Inszenierung hat am 5. November 2022 Premiere.
Von Christina Kettering stammt ein faszinierendes Spiel für Kinder ab 6 Jahren zum Thema Zeit: »Time Out. Ein Spiel um Geschwindigkeit«. In einer sehr witzigen, vom kindlichen Entdeckungsdrang inspirierten Sprache wird zum Beispiel untersucht, warum eine Stunde manchmal rasend schnell vergeht und sich dann wieder endlos dehnt wie ein Kaugummi. Nicole Buhr inszeniert dieses Stück, das am 8. Januar 2023 Premiere hat.
Um die Selbstfindung auf dem Weg zum Erwachsenwerden und das Bekenntnis zur eigenen Identität vor dem Hintergrund einer Migrationsgeschichte geht es in »Absprung« von der Londoner Autorin Rabiah Hussain. Elias Perrig inszeniert die Deutschsprachige Erstaufführung, die am 15. April 2023 in der BOXX Premiere hat. Geeignet ist das Stück, das 2020 den Deutschen Jugendtheaterpreis gewonnen hat, für Jugendliche ab 14 Jahren.
»King A – eine Ode an jedes Ritterherz« von Inèz Derksen erzählt die Geschichte des berühmten König Artus für Kinder ab 9 Jahren neu und ist gleichzeitig eine Schule der Demokratie. Denn an der Tafelrunde werden Konflikte gleichberechtigt ausdiskutiert. Nicole Buhr inszeniert dieses Stück, das am 11. Juni 2023 Premiere hat.

Salon3
Im Salon3, der Spielstätte für kleine, feine Schauspielinszenierungen, Liederabende und bunte Programme im stimmungsvollen Ambiente, werden zunächst die bereits laufenden Stücke »Der Kontrabass« von Patrick Süskind, »Love Letters« von A. R. Gurney und »Heute Abend: Lola Blau« von Georg Kreisler wieder aufgenommen. Weitere neue Stücke, regelmäßige Unterhaltungs- und Diskussionsformate sind in Planung.

Festivals »IMAGINALE« und »Tanz! Heilbronn«
Vom 2.-12. Februar 2023 ist das Internationale Festival animierter Formen, die »IMAGINALE«, geplant, das 2022 pandemiebedingt nicht stattfinden konnte.
Die 13. Auflage von »Tanz! Heilbronn« findet vom 9.-14. Mai 2023 unter Leitung von Canan Erek statt.

Theater Spezial
Auch die beliebte Kabarett- und Kleinkunstreihe »Theater Spezial. Groß. Klein. Kunst« wird 2022/2023 unter Leitung von Simone und Matthias Bulling mit Vorstellungen im Großen Haus und im Komödienhaus fortgesetzt. Mit dabei sind Joachim Król, Samuel Finzi, Lisa Fitz, Mirja Rebensburg, Christine Westermann und viele Künstlerinnen und Künstler mehr.
Rückblick auf die zu Ende gehende Spielzeit 2021/2022

Nach zwei Pandemiejahren voller Auf und Ab gab es am Theater Heilbronn in der zweiten Hälfte der Spielzeit 2021/2022 so manch beglückenden Abend, an dem wieder vor vollem Haus gespielt werden konnte. Inszenierungen wie »Born to Be wild?« und »Hawaii« im Großen Haus, »Weinprobe für Anfänger« im Komödienhaus oder »Verschlusssache« in der BOXX animierten Menschen aller Generationen, wieder das Theater zu besuchen. Auch »Komm, wir finden einen Schatz«, »Rico, Oscar und die Tieferschatten«, »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute« und »Mein ziemlich seltsamer Freund Walter« zogen viele junge Zuschauerinnen und Zuschauer in die BOXX. Von »Corpus Delicti« von Juli Zeh, das erst am 18. Juni 2022 Premiere haben wird, sind schon im Vorfeld die meisten Vorstellungen ausverkauft.
Als großer Erfolg erwies sich auch die Eröffnung der neuen Spielstätte Salon3 mit den Inszenierungen »Der Kontrabass«, »Love Letters« und »Heute Abend: Lola Blau«. Das Publikum schätzt offensichtlich das intensive, kleine Schauspiel und die entspannte Atmosphäre des Salons.
Die Spielzeit 2021/2022 hatte mit drei bereits stattgefundenen Festivals »Kein Schlussstrich!«, »Science & Theatre« und »Tanz! Heilbronn« sowie den noch bevorstehenden Baden-Württembergischen Theatertagen vom 1.-10. Juli 2022 eine ungeheure Programmdichte, die für alle Abteilungen des Hauses Herausforderung und Gewinn waren.

Junges Theater kommt den Bedürfnissen der Bildungseinrichtungen entgegen und spielt länger
Das Junge Theater in der BOXX verlängert 2022 seine Spielzeit um eine Woche und kommt damit den Wünschen der Kindergärten und Schulen entgegen, die vor den Sommerferien noch einmal intensiv das Theater besuchen wollen. Dafür kehrt das junge Ensemble eine Woche später aus der Sommerpause zurück. Wenn sich dieses Konzept bewährt, soll die Regelung fester Bestandteil der Spielzeitplanung für die nächsten Jahre werden.

Finanzielle Situation
Noch wird es dauern, bis die herausragende Gesamtauslastung von über 80 Prozent im gesamten Haus wieder erreicht wird. Aber es ist zu konstatieren, dass das Publikum, wenn auch, wie in ganz Deutschland zu beobachten, langsam, so doch zunehmend in das Theater Heilbronn  zurückkehrt. Dennoch ist es noch ein weiter Weg, bis das Theater wieder Einnahmen aus Kartenverkäufen in der früher gewohnten Höhe generieren kann.
Finanziell kam das Haus besser durch die Corona-Pandemie als ursprünglich befürchtet. Das geht aus dem Bericht des Theaters zum Geschäftsverlauf 2021 hervor. Die Einnahmen lagen bei 12,9 Millionen Euro und damit über 287 000 Euro höher als angenommen, die Ausgaben blieben rund 19 000 Euro unter dem Planungsansatz. Somit konnten rund 300 000 Euro den Rücklagen zugeführt werden.
Das Kurzarbeitergeld und eine strenge Haushaltsführung halfen dem Theater, ohne größere Schäden durch die Corona bedingte Zwangspause zu kommen.
Mit den enormen Teuerungen bei den Sachkosten, wie etwa für Holz, Stahl, Papier und den tariflich bedingten Erhöhungen bei den Personalkosten kommen allerdings neue finanzielle Kraftanstrengungen auf das Theater zu.

Wer geht, wer kommt?
Nachfolgerin von Chefdramaturg Andreas Frane, der als Schauspieldirektor ans Theater Pforzheim wechselt, ist Dr. Mirjam Meuser. Die beiden haben sich die Aufgaben in der Chefdramaturgie bereits in der zu Ende gehenden Spielzeit geteilt, eng zusammengearbeitet und so für einen fließenden Übergang auf dieser wichtigen Position gesorgt.
Neue Kollegin in der Dramaturgie wird Katrin Aissen, die vom Theater Lübeck nach Heilbronn kommt.
Schauspielerin Sarah Finkel wechselt aus dem Ensemble des Jungen Theaters in das Große Haus/Komödienhaus-Ensemble. Hier ist sie bereits in »Born to Be wild?« und in dem Kreisler-Abend »Heute Abend: Lola Blau« zu erleben. Neues Mitglied im Jungen Ensemble wird Cosima Fischlein, die bereits in »Corpus Delicti« debütiert.
Das Schauspielensemble verlassen Lisa Schwarzer, Lion Leuker, Lucas Janson und Zlatko Maltar.
Neue Ensemblemitglieder sind Leonie Berner und Luca Rosendahl, die beide schon in »Romeo und Julia« zu sehen sein werden.

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