"Pablo Neruda verdanke ich es, dass ich frühzeitig meine Unschuld verlor", schrieb Antonio Skármeta in den Anmerkungen zu seinem Stück. In seiner Jugend habe er sich oft hoffnungslos verliebt. Bis er eines Tages Nerudas Liebesgedichte zur Hand nahm, und die Verse dem von ihm verehrten Mädchen ins Ohr flüsterte. Damit habe er ihr Herz gewonnen.
Diese Erfahrung habe ihn bewogen "Brennende Geduld" zu schreiben.
Der junge Postbote Mario bringt täglich Briefe und Telegramme auf die Isla Negra , immer zu einem einzigen Mann, zu Pablo Neruda. Als sich Mario in Beatriz Gonzales verliebt, die aber von ihrer Mutter streng bewacht wird, fragt er den berühmten Dichter um Rat. Der gibt ihm ein paar von seinen Versen mit auf den Weg - und siehe da, sie verfehlen ihre Wirkung bei Beatriz nicht.
Mit Spannung warten Neruda und sein junger Freund auf Post aus Schweden. Der große Dichter ist für den Nobelpreis nominiert, den er 1971 bekommt. In seiner Dankesrede zitiert er Rimbaud: "Im Morgengrauen werden wir, bewaffnet mit brennender Geduld, die strahlenden Städte betreten."
1973, zwei Jahre nachdem er den Nobelpreis bekommen hatte, starb Neruda, kurz nach dem faschistischen Militärputsch in Chile. Seine Strahlkraft reicht weit über seine Heimat hinaus, seine Verse wurden in unzählige Sprachen übersetzt. Skármeta aber wollte ein Stück über Neruda schreiben, das nicht den berühmten Dichter in den Mittelpunkt stellt, sondern den Privatmann - voller Zärtlichkeit, Humor und freundlicher Ironie. Als Roman berührte diese Geschichte unzählige Leser. Sie wurde auch zweimal verfilmt, unter anderem mit Philipp Noiret als Pablo Neruda in "Il postino".