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Ralph, ein Auftragskiller, hat ein Hotelzimmer direkt gegenüber dem Justizpalast gemietet. Hier legt er sich auf die Lauer, um den Kronzeugen eines brisanten Prozesses zu erschießen, der, wenn er auspackt, eine Menge Leute auffliegen lassen würde. Gerade als er die Waffe zusammenschrauben will, dringen merkwürdige Geräusche durch die Verbindungstür zum Nebenzimmer.
Darin hat sich Pignon, ein Fotograf, einquartiert - mit dem festen Entschluss sich umzubringen. Seine Frau Louise ist mit ihrem Psychiater durchgebrannt und will nichts mehr von ihm wissen. Also knüpft Pignon ein Seil um das Wasserrohr im Bad - das aber unter seinem Gewicht zusammenbricht. Fasst bewusstlos stürzt der Lebensmüde dem Killer vor die Füße, als der nachschauen will, was da so poltert.
Völlig entsetzt will der Hotelboy die Polizei rufen. Doch das kann Ralph gar nicht gebrauchen, denn jeden Moment könnte der Kronzeuge auftauchen. Also überzeugt er den Pagen, dass er sich selbst um den Unglücksraben Pignon kümmern wird. Allerdings ahnt er nicht, was er sich damit einbrockt. Der trottelige Pignon ist nämlich eine fürchterliche Nervensäge. Mit seiner unaufhörlichen Quengelei gefährdet er nicht nur Ralphs Auftrag, sondern treibt den eiskalten Killer langsam, aber sicher in den Wahnsinn.
Vom Theaterstück zum Film wieder zum Theaterstück
1970 fand in Paris die Uraufführung von Francis Vebers Komödie, damals noch unter dem Titel "Der Kontrakt", statt. Das Stück wurde ein Welterfolg. Die Verfilmung mit Lino Ventura und Jacques Brel füllte weltweit ebenso die Kasse wie das einige Jahre später gedrehte Remake von Billy Wilder, in dem Walter Matthau und Jack Lemmon die Hauptrollen spielten. Die Deutschsprachige Erstaufführung fand 1971 in der Komödie am Kürfürstendamm statt und wurde seither von vielen Bühnen in Deutschland nachgespielt.
Francis Veber hat 2005 seine Komödie vollständig überarbeitet. Diese Neufassung lief unter dem Titel "L'Emmerdeur" (Die Nervensäge) fast anderthalb Jahre mit Riesenerfolg im Pariser "Théâtre de la Porte St. Martin". Am Theater Heilbronn zeigen wir diese Fassung, die Dieter Hallervorden ins Deutsche übersetzt hat.
Ausstatter Mathias Werner stellt zwei spiegelverkehrte Hotelzimmer mit französischem Charme auf die Bühne des Komödienhauses und pointiert die Charaktere dieses Stückes auch durch Maske und Kostüme. Im Tandem mit der Requisite inszeniert Alejandro Quintana einen furiosen Kampf mit der Tücke des Objekts und den Macken der beiden "unzertrennlichen" Hauptfiguren.
Premiere am 12. März 2015, 20 Uhr, Komödienhaus
Die Nervensäge
Komödie von Francis Veber
Regie: Alejandro Quintana
Ausstattung: Mathias Werner
Dramaturgie: Andreas Frane
Es spielen: Sylvia Bretschneider (Louise); Nils Brück (Pignon), Stefan Eichberg (Wolf), Joachim Foerster (Hotelboy), Tobias D. Weber (Ralph)
Andreas Eber (Polizist)
Weitere Vorstellungstermine: Do. 12.03.2015 20.00 Uhr; Fr. 13.03.2015 20.00 Uhr; Mi. 18.03.2015 20.00 Uhr; Sa. 21.03.2015 20.00 Uhr; Di. 24.03.2015 20.00 Uhr; Fr. 27.03.2015 20.00 Uhr; Sa. 28.03.2015 20.00; So. 29.03.2015 15.00 Uhr; So. 29.03.2015 20:00 Uhr; Do. 02.04.2015 20.00 Uhr; Sa. 04.04.2015 20.00 Uhr; Fr. 10.04.2015 20.00 Uhr; Sa. 11.04.2015 20.00 Uhr; Do. 16.04.2015 20.00 Uhr