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»Die fantastische Verwandlung der Familie F.« wird uraufgeführt

Neues Stück von Christina Kettering in der BOXX entstand in Zusammenarbeit mit den jungen Zuschauern und stellt Eltern-Kind-Beziehungen auf den Kopf

(lifePR) (Heilbronn, )
Welches Kind träumt nicht davon, endlich erwachsen zu werden, um sich nicht mehr an die Vorschriften von Eltern und Lehrern halten zu müssen. Alles selbst entscheiden zu dürfen bedeutet auch zu tun und zu lassen, was man will. Oder? Dass erwachsen sein auch viel Verantwortung und keineswegs grenzenlose Freiheit mit sich bringt, erfahren die Kinder Lou und Mica in Christina Ketterings brandneuem Stück »Die fantastische Verwandlung der Familie F.«.
Es entstand nach Ideen von Drittklässlern der Hölderlin-Grundschule Lauffen, die in mehreren Schreibwerkstätten mit dem Jungen Theater Heilbronn ihre eigenen Themen entwickelten, die sie unbedingt auf der Bühne sehen wollen. Die renommierte Autorin Christina Kettering hat aus den Ideenskizzen ein Stück geschrieben. Dieses wird am 13. Oktober in der BOXX uraufgeführt. In der Inszenierung von Stefanie Roschek spielen Cosima Fischlein, Thomas Fritsche und Chris Carsten Rohmann.

 Die Premiere ist gleichzeitig der Start in das BOXX-Jubiläums-Jahr: Das Junge Theater feiert seinen 10. Geburtstag. Dieser partizipative Prozess, der die jungen Zuschauer selbst so aktiv ihren Spielplan mitgestalten lässt, passt sehr gut zum Konzept des Jungen Theaters Heilbronn, wo Mitdenken, Mitreden und Mitspielen ganz großgeschrieben werden. Das Projekt hat Nicole Buhr, die Leiterin des Jungen Theaters konzipiert. Es wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert.

Zum Inhalt von »Die fantastische Verwandlung der Familie F.«
Der Tag, bevor es passierte, war ein ganz normaler. Lou wartet wie immer vor der Schule auf ihren jüngeren Bruder Mica, weil Papa darauf besteht, dass sie stets gemeinsam nach Hause gehen. Sie muss die anderen aus ihrer Klasse allein an den See ziehen lassen und ist wieder einmal sauer, dass ihr Vater so strenge Regeln aufstellt. Auch Mica ist nicht froh darüber, dass er immer bei seiner Schwester im Schlepptau ist. Er wird dafür von seinen Mitschülern gehänselt, besonders von Robin, dem fiesesten Jungen der ganzen Schule.  
Papa ist super streng mit seinen Regeln, die er für die beiden Kinder aufstellt. Nur gesundes Essen zu festen Zeiten, abends pünktlich ins Bett. Zeiten am Handy, Computer und vor dem Fernseher sind streng limitiert. Und wenn sie nicht sofort nach der Schule nach Hause kommen, ruft er bei der Polizei an, ob ihnen irgendetwas passiert ist. Den Kindern ist das Helikopter-Verhalten des Vaters peinlich und sie fühlen sich eingeengt, weil sie nie etwas mit Freunden unternehmen können. Seit der Zeit der leeren Spielplätze und der geschlossenen Schulen ist ihr Papa überängstlich und deshalb viel zu fürsorglich. Sie sehnen sich danach, selbst ein bisschen mehr mitbestimmen zu können. An diesem Abend verstecken sie sich in ihrem Schrank, von dem irgendwie eine Magie ausgehen muss …
… denn am nächsten Tag ist alles anders. Über Nacht sind die Kinder gewachsen und groß wie Erwachsene. Der Vater hingegen ist klein wie ein Grundschüler. Da nutzen Lou und Mica die Chance und stellen die Regeln auf den Kopf: Ungesundes Essen wann immer man will, die Schule fällt einfach aus, die Wohnung wird eine Chaosbude und Papa hat überhaupt nichts mehr zu sagen. Doch nicht nur Lou und Mica sind gewachsen, sondern auch der schreckliche Robin, der die Kinder der ganzen Stadt terrorisiert.
Lou und Mica müssen sich etwas einfallen lassen: Wie sollen sie mit Robin fertigwerden? Und wie können sie das Leben mit ihrem Papa organisieren, so dass sich alle gleichermaßen frei und beschützt und miteinander wohlfühlen und in dem es Regeln gibt, die von allen verhandelt werden.

Hintergründe zur Entstehung des Stückes
Die am Theater Heilbronn bestens bekannte Autorin Christina Kettering (u. a. »Schwarze Schwäne«, »Time Out«) hat »Die fantastische Verwandlung der Familie F.« in einem lang angelegten partizipativen Projekt mit den jungen Zuschauern geschrieben. In mehreren Schreibwerkstätten an der Hölderlin-Grundschule Lauffen hat die Klassenstufe 3 zwischen Dezember 2023 und Juni 2024 mehrere Stückideen zu Themen entworfen, die den Kindern auf den Nägeln brennen. Die daraus entstandenen Szenen wurden vom BOXX-Ensemble vor der ganzen Schule gespielt. Alle Schüler haben dann in einem demokratischen Prozess entschieden, welches Stück von der renommierten Autorin zu Ende geschrieben werden soll. Das Thema Umkehr der Rollen von Kindern und Erwachsenen hat sich durchgesetzt. Es geht um Regeln des Zusammenlebens, um das Anerkennen der Bedürfnisse des jeweils anderen, um Autonomie, Freiheit versus Sicherheit und um Mitbestimmung. Mit diesem Themenkomplex passt der Inhalt dieses Stück auch hervorragend zu dem ganzen Entstehungsprozess, an dessen Anfang der Gedanke stand: Die Erwachsenen entscheiden immer, was die Kinder im Theater zu sehen bekommen. Wie wäre es, wenn die Heranwachsenden einmal selbst bestimmen, was sie auf der Bühne sehen wollen.

Premiere am 13. Oktober, 15 Uhr, BOXX
Die fantastische Verwandlung der Familie F. (UA)
Von Christina Kettering


Regie: Stefanie Roschek
Bühne: Aylin Kaip
Kostüme: Lara Wüstemann
Licht: Johannes Buchholz
Projektleitung, Idee: Nicole Buhr
Dramaturgie: Nicole Buhr/Mara Goga


Es spielen: Cosima Fischlein, Thomas Fritsche, Chris Carsten Rohmann

Unsere nächsten Premieren:

28. September 2024, 19.30 Uhr, Großes Haus: »Die Verschwörung des Fiesko zu Genua« von Friedrich Schiller
29. September 2024, 15.00 Uhr, BOXX: »Pettersson und Findus« nach Sven Nordqvist
03. Oktober 2024, 20.00 Uhr, Komödienhaus: »Himmlische Zeiten«, Revue von Tilmann von Blomberg, Carsten Gerlitz und Katja Wolff, Gastspiel der Komödie im Marquardt Stuttgart
05. Oktober 2024, 19.30 Uhr, Großes Haus: »Yerma« von Simon Stone nach Federico Garcia Lorca
13. Oktober 2024, 15 Uhr, BOXX: »Die fantastische Verwandlung der Familie F.« von Christina Kettering (UA)
26. Oktober 2024, 19.30 Uhr, Großes Haus: »Identity«, Tanzabend mit Choreografien von Johan Inger, Emma Evelein und Marco Goecke; Gastspiel des Nationaltheaters Mannheim Tanz

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