Denn eins ist klar: Der moderne Mann hat es in der Welt der selbstbewussten Frauen heute alles andere als leicht. Stark soll er sein und gleichzeitig empfindsam wie ein Gänseblümchen. Die Frauen wollen von ihm mit rücksichtsvollem Verständnis behandelt werden. Mann soll Karriere machen und gleichzeitig den Erziehungsurlaub für die Kinder übernehmen. Kochen, waschen, bügeln gehören selbstverständlich zu den Grundfähigkeiten des modernen Mannes. Im Fußball-Vereinsheim hingegen sind sie frei von jedem (weiblichen) Erwartungsdruck. Hier erleben sie gemeinsam mit den Jungs die Höhenflüge und Abstürze des Lieblingsvereins. Da können sie auch mal ein Schlückchen über den Durst trinken und sich dabei über so elementare Dinge wie "Girls, Girls, Girls", "Flugzeuge im Bauch" oder die Erinnerung an den Sommer und das allererste Mal unterhalten. Denn wenn Männer unter sich sind, geht es vor allem um ein Thema - Frauen.
Fast jeder Typus "Mann" kommt hier auf die Bühne: der Macho (Guido Schikore), das Muttersöhnchen (Gabriel Kemmether), der Finanzbeamte (Johannes Bahr), der Öko-Mann (Till Schmidt), der Zuhälter (Stefan Eichberg) und der Verlierer (Rolf-Rudolf Lütgens). Doch keine gute Suppe ohne Salz und so nimmt sich eine Frau (Angelika Hart) der Wünsche der Männer nach Trost, Verstandensein und Erfüllung auf ihre ganz eigene Art und Weise an ...
Das Rezept dieses Abends: Man nehme ungefähr 30 Lieder aller Genres aus Rock, Pop, Musical, Oper, Operette, allesamt bekannt und beliebt. Diese werden neu arrangiert und anders als gewohnt interpretiert und plötzlich erzählen sie ganze Geschichten - so dass der Abend fast komplett ohne gesprochene Worte auskommt. Er lebt von der Gesangskunst und dem darstellerischen Talent der Schauspieler, die den aberwitzigen Figuren ein Gesicht geben. Und so werden die "Männer" nicht zuletzt dank der szenischen Fantasie des Regieteams nicht nur die "Herzen der stolzesten Frauen", sondern auch die sämtlicher Theaterzuschauer brechen.
Franz Wittenbrink
Geboren 1948 in Bad Bentheim als siebtes von 13 Kindern. Er besuchte das Musikinternat der Regensburger Domspatzen und absolvierte nach seinem Abitur eine Lehre zum Maschinenschlosser und Klavierbauer. Politisches Engagement und ein Soziologiestudium hielten ihn für zehn Jahre mehr oder weniger fern von der Musik. Aber der Zufall wollte es, dass er schließlich vom Klavierhocker einer Bar direkt ans Theater engagiert wurde.
Heute ist er als Regisseur, Arrangeur, Komponist, Dirigent und Pianist tätig. Seinen Durchbruch feierte Franz Wittenbrink 1995 mit dem Liederabend "Sekretärinnen" am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, wo er von 1993 bis 2000 musikalischer Leiter war. Hier entstand auch sein anderer legendärer Liederabend "Männer". Mittlerweile ist Franz Wittenbrink auf vielen der größten deutschsprachigen Bühnen zuhause - u.a. dem Burgtheater Wien, den Münchner Kammerspielen und dem Düsseldorfer Schauspielhaus.
Franz Wittenbrink ist ein Multitalent und gleichermaßen als Komponist, Dirigent, Arrangeur, Regisseur und Interpret tätig. Seine Spezialität sind szenische "Liederabende", obwohl er diesen Begriff scheut. Er kennt keinen Unterschied zwischen U- und E-Musik und will mit Musik Geschichten erzählen.
Premiere am 5. Mai 2013, 19.30 Uhr, Großes Haus
Männer
Liederabend von Franz Wittenbrink
Musikalische Leitung: Nicolas Kemmer
Regie: Constanze Kreusch
Ausstattung: Petra Wilke
Dramaturgie: Stefanie Symmank
Mit: Angelika Hart (die Frau), Johannes Bahr (der Finanzbeamte), Stefan Eichberg (der Zuhälter-Typ), Gabriel Kemmether (das Muttersöhnchen), Rolf-Rudolf Lütgens (der Verlierer), Guido Schikore (der junge Aufschneider), Till Schmidt (der Öko-Mann)
Musiker: Nicolas Kemmer, Shawn Maguire, Christoph Sabadinowitsch
Nächste Spieltermine: 16.05.; 22.05.; 01.06.; 04.06.; 05.06; 20.06.; 21.06.; 03.07.; 06.07.; 06.07.; 12.07.; 16.07.; 21.07. - jeweils um 19.30 Uhr im Großen Haus
Zwei Vorstellungen werden im Komödienhaus gespielt: 29.06. (geschlossene Veranstaltung) und am 30.06. um 15 Uhr