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Machtmissbrauch und Verwirrung der Gefühle

Martina Eitner-Acheampong bringt Lessings "Emilia Galotti" auf die Bühne des Großen Hauses

(lifePR) (Heilbronn, )
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Premiere am 16. November 2013, 19.30 Uhr, Großes Haus
Emilia Galotti
Von Gotthold Ephraim Lessing

Regie: Martina Eitner- Acheampong
Bühne: Tobias Schunck
Kostüme: Yvette Schuster

Mit: Julia Apfelthaler (Emilia Galotti), Sabine Unger (Gräfin Orsina), Katharina Voß (Claudia Galotti); Nils Brück (Marinelli), Stefan Eichberg (Conti/Angelo), Frank Lienert-Mondanelli (Odoardo Galotti), Ferdinand Seebacher (Conti/Graf Appiani), Sebastian Weiss (Prinz)

Weitere Vorstellungen: 27.11. ; 29.11.; 04.12.; 06.12.; 10.12.; 11.12.; 20.12.; 07.01.; 09.01.; 16.01.; 18.01.; 15.02.; 16.02 (15 Uhr); 01.03.; 16.03. (Vorstellungsbeginn jeweils 19.30 Uhr außer am 16.02.)

Lessings "Emilia Galotti" gehört zu den Schlüsselwerken der Aufklärung und Empfindsamkeit und gilt als Paradebeispiel für ein klar konstruiertes "bürgerliches Trauerspiel". Am 16. November hat es Premiere im Großen Haus des Theaters Heilbronn. Regie führt Martina Eitner-Acheampong, die in Heilbronn bereits "39 Stufen", "Eine Sommernacht" und "Good morning, boys and girls" inszeniert hat. Sie erforscht mit ihrem Schauspielensemble vor allem die Familienaufstellung der Galottis, die sich unversehens der Willkür der Mächtigen gegenüber sieht. Und sie zeichnet das Bild einer Gesellschaft, die am Rande des Abgrundes steht.

Prinz Hettore Gonzaga von Guastella liebt die Frauen. Als er das schöne bürgerliche Mädchen Emilia Galotti erblickt, möchte er sie auf der Stelle besitzen. Darüber wird ihm selbst Gräfin Orsina, seine aktuelle Geliebte, lästig. Doch der Prinz muss erfahren, dass das Objekt seiner Begierde noch am selben Tag den Grafen Appiani heiraten wird. Marinelli, Kammerherr und Vertrauter des Prinzen, fädelt eine Intrige ein. Appiani soll sofort mit einem angeblich wichtigen Auftrag außer Landes geschickt werden. Doch der Graf lehnt ab. Marinelli ist aber mit seinen Tricks und Raffinessen noch nicht am Ende und schreckt selbst vor einem Verbrechen nicht zurück, um Appiani seiner Braut zu entreißen. Emilia sieht sich den Verführungsversuchen des Prinzen ausgesetzt, mit denen sie nicht umgehen kann: «Gewalt! Gewalt! wer kann der Gewalt nicht trotzen? Was Gewalt heißt, ist nichts: Verführung ist die wahre Gewalt.»

Am Ende dieses einen Tages, an dem Lessing sein Stück ablaufen lässt, sind zwei junge Menschen tot - und eine Familie zerstört.

Obwohl "Emilia Galotti" ein Auftragswerk von Herzogin Charlotte Philippine von Braunschweig, ist, übt Lessing scharfe Kritik an der Willkürherrschaft und Unmoral der Mächtigen. Ob sich der Autor aus Angst vor seiner eigenen Courage bei der Uraufführung am 13. März 1772 wegen Zahnschmerzes entschuldigen lassen hat? Zeitlos ist dieses Drama in seiner Themenkonstellation: Überheblichkeit der Mächtigen gegenüber den Abhängigen, feiges Intrigantentum und völlige Skrupellosigkeit, Verwirrung der Gefühle und Übermacht der Begierden. "Emilia Galotti" gehört deshalb zu den meistinterpretierten Werken der deutschsprachigen Literatur.

Martina Eitner-Acheampong hat sich in ihrer Inszenierung für eine schlanke Fassung von Lessings Drama entschieden. Ihr Umgang mit dem Text ist ein spielerischer: Manchmal scheinen die Schauspieler zu ihren Figuren auf Distanz zu gehen, dann wieder springen sie direkt in die Emotionalität der Szene.

Der Prinz ist es als Machtmensch gewohnt, dass seine Bedürfnisse sofort erfüllt werden. Was dieser sieht, muss er besitzen, und Marinelli sorgt als sein Beschaffer dafür, dass er es auch bekommt. Die dysfunktionale Familie Galotti hat den beiden kaum etwas entgegen zu setzen. Sie ist keineswegs das positive Gegenbild zur Welt des Prinzen. Im Umfeld der verformten Menschen scheint Emilia Galotti die einzige "authentische" Figur zu sein.

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