Premiere am 21. September 2013, 19.30 Uhr, Großes Haus
Sein oder Nichtsein
Von Nick Whitby
Nach dem Film von Ernst Lubitsch
Regie: Alejandro Quintana
Ausstattung: Volker Walther
Dramaturgie: Johannes Frohnsdorf
Mit: Sylvia Bretschneider (Maria Tura), Angelika Hart (Anna), Katharina Voß (Eva Zagatewska); Johannes Bahr (Rowicz), Nils Brück (Josef Tura), Gabriel Kemmether (Professor Silewski), Rolf-Rudolf Lütgens (Grünberg), Fabian Schiffkorn (Stanislaw Sobinsky), Guido Schikore (Junger Grünberg), Ferdinand Seebacher (Sturmführer Fleischer), Raik Singer (Dowasz), Tobias D. Weber (Gruppenführer Ehrhart)
Mit "Sein oder Nichtsein", einer Komödie nach dem Film von Ernst Lubitsch, wird am 21. September 2013 die neue Spielzeit am Theater Heilbronn eröffnet. Premiere ist um 19.30 Uhr im Großen Haus. Dieses Stück persifliert nicht nur auf brillante Weise das Grauen des Dritten Reiches, es ist auch eine große Hommage an das Theater und die Schauspielkunst. Chefregisseur Alejandro Quintana führt Regie.
Das Stück führt in das Jahr 1939 nach Warschau. Die Schauspieler des Stadttheaters proben die Nazi-Satire "Ein Geschenk von Hitler". Einen Tag vor der Premiere herrscht die übliche Aufregung: Es wird um Auftritte, ja sogar noch um Kostüme gestritten. Der Regisseur versucht hilflos, den selbsternannten Star des Ensembles Josef Tura, der seine Rolle immer noch größer und bedeutender gestalten will, als sie eigentlich ist, in die Schranken zu weisen. Und der ständigen Sticheleien zwischen Josef und seiner Frau Maria Tura, ebenfalls Schauspielerin im Ensemble, ist er auch überdrüssig. Da macht ein Erlass der Zensurbehörde den Proben ein jähes Ende. Das Stück darf nicht gespielt werden, um Deutschland nicht unnötig zu provozieren. Schließlich ist die Lage alles andere als entspannt. Doch der Vorhang muss am nächsten Tag hochgehen. Was soll gespielt werden? Der unverwüstliche und unverfängliche "Hamlet" - natürlich mit Josef Tura in der Titelrolle. Aber warum verlässt in jeder Vorstellung, ausgerechnet wenn der Held zum bedeutendsten aller Monologe "Sein oder Nichtsein" ansetzt, ein junger Offizier mit einem Blumenstrauß den Saal? Josef Tura ahnt nicht, dass der Fliegeroffizier Stanislaw Sobinsky die Gunst des Moments nutzt, um seine Gattin Maria in ihrer Garderobe aufzusuchen.
Als wenig später Polen von den Nazis besetzt ist, kämpft Sobinsky im Untergrund. Dummerweise hat sich dort ein Nazi-Spion eingeschlichen, der die Namen aller polnischen Widerstandskämpfer in Erfahrung gebracht hat. Nun ist er auf dem Weg nach Warschau, um dem dortigen Gestapo-Chef die Liste auszuhändigen. Stanislaw Sobinsky soll ihn stoppen. Da er niemanden sonst in Warschau kennt, sucht er Maria Tura auf und weiht sie ein, zumal ihr Name wegen der Affäre auch auf der Liste steht. Da kommt dem Schauspielensemble eine Idee: Sie werden den Spion in die Irre führen. Wozu haben sie die Kulissen und Kostüme der nie herausgekommenen Inszenierung "Ein Geschenk für Hitler" aufbewahrt? Kurzerhand verwandeln sie ihr Theater in die Gestapo-Zentrale und bereiten dem Spion einen gebührenden Empfang. Für Josef Tura in seiner größten Rolle und seine Schauspielkollegen geht es nun wirklich um "Sein oder Nichtsein".
Die Fassung von Nick Whitby entstand 2008 nach dem Film von Ernst Lubitsch aus dem Jahre 1942. Mit "Sein oder Nichtsein" hat Ernst Lubitsch einen der großen Klassiker des amerikanischen Komödienkinos inszeniert. Im Stil von Chaplins "Der große Diktator" nahm der satirische, von treffsicherem Wortwitz geprägte Film den Wahn der Nazis aufs Korn.
Die Schauspielgruppe trotzt diesem Ungeist und hält, wenn es drauf ankommt, ungeachtet aller Rivalitäten und Eifersüchteleien zusammen. Und so erzählt diese rasante Verwechslungskomödie auch charmant über die Eitelkeiten und Leidenschaften am Theater.
Im Anschluss an Premiere wird Kilianspreis verliehen
Gleich im Anschluss an die Premiere von "Sein oder Nichtsein" verleiht der Theaterverein Heilbronn wieder den Kilianspreis für die beste schauspielerische Leistung der vorangegangenen Saison. Gegen 22 Uhr wird Theatervereinsvorsitzende Hanne Jacobi auf der Bühne des Großen Hauses die Gewinnerin oder den Gewinner bekanntgeben. Verbunden ist der Preis neben der großen Ehre mit einem Preisgeld und einer Skulptur von Ingrid Jäger.