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Mozart-Oper auf der BUGA feiert die Liebe

In »La finta giardiniera« zeigte der blutjunge Komponist schon sein ganzes Können

(lifePR) (Heilbronn, )
Anlässlich der Bundesgartenschau inszeniert das Theater Heilbronn  gemeinsam mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn und mit jungen Sängerinnen und Sängern der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart eine Oper, die, bunt wie ein Blumenstrauß, das blühende Leben und die zarten Triebe der jungen Liebe feiert: »La finta giardiniera (Die Gärtnerin aus Liebe)« von Wolfgang Amadeus Mozart. Premiere ist am 9. Juni 2019 um 20 Uhr auf der großen Sparkassenbühne auf dem BUGA-Gelände. Es folgen sieben weitere Vorstellungen im Juni und Juli.
 Nach »Così fan tutte« und »Orlando« ist das die dritte Kooperation dieser drei Partner, aber die erste Zusammenarbeit für ein Werk unter freiem Himmel. Die musikalische Leitung hat Case Scaglione, der Chefdirigent des Württembergischen Kammerorchesters, inne. Regie führt wie bei den vorangegangen Kooperationen Theater-Intendant Axel Vornam. Bei den Sängerinnen und Sängern gibt es ein Wiedersehen mit Joanna Pommranz, dem Publikum bekannt aus »Orlando«, die die Titelpartie der Gärtnerin übernimmt. Auch Konstantin Krimmel, der gerade den Deutschen Musikwettbewerb 2019 gewonnen hat, war schon in »Orlando« mit dabei. In »La finta …« singt und spielt er den unglücklich  verliebten Nardo/Roberto. Manuela Viera, die Darstellerin der Arminda, hat das Heilbronner Publikum bereits in »Cosi fan tutte« überzeugt. Neu im Ensemble, das sich aus einem Bewerberkreis von über 80 jungen Sängerinnen und Sängern durchgesetzt hat, sind Ewando Stenzowski als Don Anchise, Paul Sutton als Contino Belfiore, Beatriz Simoes als Cavaliere Romiro und Clémence Boullu als Serpetta.

Die Oper
Was liegt näher als bei einer Oper, die eine Gärtnerin als Titelheldin hat, den größten und spannendsten Garten des Jahres als Ambiente zu nutzen? Auch wenn die Gärtnerin eine verkleidete Adelige ist: Die Marchesa Violante führte bis vor einem Jahr eine leidenschaftliche Beziehung mit dem Grafen Belfiore, in der geliebt, aber auch gestritten wurde. Einmal so heftig, dass der Graf seine Geliebte im Streit mit einem Messer verletzte und überstürzt floh, im Glauben sie getötet zu haben. Seither hat er nichts mehr von ihr gehört.
Violante hat sich inzwischen inkognito als Gärtnerin Sandrina bei Don Anchise, dem Bürgermeister des Ortes Lagonero anstellen lassen. Begleitet wird sie von ihrem Diener Roberto, der sich als Gärtnergehilfe Nardo ausgibt. Nun bereitet Don Anchise auf dem Landgut die Verlobung seiner Nichte Arminda mit einem edlen Grafen vor. Er selbst hat eine deutliche Vorliebe fürs Personal und hat sich auf der Stelle in die neue Gärtnerin verguckt. Sehr zum Missfallen des Dienstmädchens Serpetta, die bisher die erste Geige bei ihm gespielt hat. Die freche Serpetta wiederum ist ganz nach dem Geschmack von Nardo, aber sie schenkt ihm keine Beachtung.
Als der gräfliche Bräutigam endlich eintrifft, ist es niemand anders als Belfiore. Und um das Gefühlschaos perfekt zu machen, gibt es noch jemand, der die Hochzeit unbedingt verhindern will: Den Kavalier Ramiro, der seit langem in Arminda verliebt ist …

Genieflammen zucken da und dort
Was dann folgt, ist ein höchst vergnügliches Verwirrspiel um enttäuschte Verlobte, schlagfertige Dienstmädchen und betrogene Betrüger – politische Ränke und romantische Liebe inklusive. In dem 1775 in München uraufgeführten Werk vereinte der damals erst 19 Jahre alte Wolfgang Amadeus Mozart Buffo- und Opera- Seria-Arien und faszinierende Ensemblenummern mit grandioser Leichtigkeit und Tiefe. Es ist hinreißend, wie er es bereits in so jungen Jahren verstand, widerstreitende Gefühle, süße Liebe, bittere Verzweiflung oder Sehnsucht in Musik zu übersetzen. Schon damals war er ein Meister der Charakterisierung menschlicher Seelenzustände und schuf eine Musik von schwelgerischer Schönheit. Der Freiheitsdichter Christian Daniel Schubart schrieb 1775 in einer Rezension über diese Oper und den damals in Deutschland  noch unbekannten Komponisten: »Auch eine Opera buffa habe ich gehört von dem wunderbaren Genie Mozart. Sie heißt ›La finta giardiniera‹. Genieflammen zucken da und dort … Wenn Mozart nicht eine im Gewächshaus getriebene Pflanze ist, so muss er einer der größten Komponisten werden, die jemals gelebt haben«. Wie recht Schubart behalten sollte.    
 
Opulent und bunt

Die Freilichtbühne auf dem BUGA-Gelände verlange nach einer opulenten Inszenierung im Stil der Commedia dell’arte,  sagt Regisseur Axel Vornam. Mit dickem Strich zeichnet er die sieben Figurentypen, die sich in ihre Gefühle und Leidenschaften verstricken – sehr zum Amüsement des Publikums. Unterstützt wird das turbulente Treiben von Cornelia Kraskes prachtvollen Kostümen in kräftigen Farben, großen Perücken und Masken, die geradewegs aus der Mozart-Zeit zu stammen scheinen. Tom Musch verwandelt die Große BUGA-Bühne in die Villa des Podestà Don Anchise, in der gerade alle Vorbereitungen für die geplante Hochzeit laufen.
Der musikalische Leiter Case Scaglione freut sich, diese selten gespielte Oper mit diesen Partnern auf die Bühne bringen zu dürfen und ist von der Musik absolut begeistert: »Mozarts jugendliche Komposition berührt von der ersten Note an und lässt bereits in vielen Schlüsselmomenten seine Genialität erklingen.«

Eintritt und Sitzplatzkarten
Eintrittskarten für die BUGA gelten auch als Eintrittskarte für »La finta giardiniera«. Einen garantierten Sitzplatz im überdachten Bereich kann man sich für 10 Euro im Vorverkauf an der Theaterkasse sichern. Wer die Mozart-Oper in seinem Theater-Abo hat, hat diesen Sitzplatz schon sicher.
Die Abo-Ausweise gelten am Vorstellungstag ab 18:00 Uhr auch als Eintrittskarte für die BUGA.

Premiere am 9. Juni 2019, 20 Uhr, Sparkassenbühne auf der BUGA
»La finta giardiniera« (Die Gärtnerin aus Liebe)
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
Kooperation des Theaters Heilbronn mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn und der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Musikalische Leitung: Case Scaglione
Regie: Axel Vornam
Bühne: Tom Musch
Kostüme: Cornelia Kraske
Dramaturgie: Andreas Frane

Don Anchise, Podestà von Lagonero: Ewandro Stenzowski
Marchesa Violante Onesti, unter dem Namen Sandrina als Gärtnerin verkleidet: Johanna Pommranz
Contino Belfiore: Paul Sutton
Arminda, edles Fräulein aus Mailand: Manuela Viera
Cavaliere Ramiro: Beatriz Simoes
Serpetta, Kindermädchen beim Podesta: Clémence Boullu
Roberto, Diener der Violante, als Nardo Gärtnerbursche beim Podestà: Konstantin Krimmel

Weitere Vorstellungen: 14. Juni; 15. Juni, 23. Juni, 25. Juni, 28. Juni, 3. Juli, 5. Juli
Beginn jeweils um 20 Uhr

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