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Mittlerweile sind Alice und Paul zwanzig Jahre verheiratet und haben ihre besten Freunde, Laurence und Michel zum Abendessen eingeladen. Aber kurz bevor die beiden eintreffen, hat Alice plötzlich keine Lust mehr und versucht Paul zu überreden, das Essen abzusagen. Der Grund: Sie habe am Nachmittag Michel gesehen, wie er eine fremde Frau geküsst hat. Unmöglich könne sie mit ihm und Laurence jetzt an einem Tisch sitzen und so tun, als wäre nichts gewesen. Das Problem: Sie weiß nicht, wie sie sich verhalten soll. Hat sie nicht die Pflicht ihrer Freundin alles zu sagen? Paul ist natürlich dagegen, kann Alice aber nicht überzeugen. Vielleicht ist es doch besser, die Freunde kurzfristig auszuladen, um einen Eklat zu vermeiden. Aber in dem Moment, in dem Paul zum Telefon greifen will, klingelt es, und die beiden stehen vor der Tür … Was nun?
Aus dieser Konstellation entwickelt sich ein raffiniert pikantes Spiel voller Esprit. Mit kleinen Provokationen und Behauptungen, von denen man nie weiß, ob sie wahr oder gelogen sind, versuchen sich die Beteiligten gegenseitig aus der Reserve zu locken. Bei diesem amüsanten Streitgespräch geht es nicht nur darum herauszufinden, wer mit wem wann und wo, sondern auch um die existenzielle Frage: Wie viel Wahrheit steckt in der Lüge und wie viel Lüge in der Wahrheit? Ist es wahr, dass die Lüge ein Beweis von Dezenz, von Freundschaft, ja sogar von Liebe ist?
Fakt ist: Florian Zeller ist mit der "Lüge" wiederum eine elegante, eloquente, blitzgescheite, bitterböse und schwungvolle Komödie gelungen.
Florian Zeller
Florian Zeller, 1979 in Paris geboren und in Großbritannien aufgewachsen, studierte Politik am renommierten Institut d’études politiques de Paris. Gleich sein erster Roman "Neiges artificielles" ("Künstlicher Schnee"), den er mit 22 veröffentlichte, machte ihn zum Star der französischen Literaturszene. Er wurde dafür mit dem Prix de la fondation Huchette, ausgezeichnet. Auch sein Sprung auf die Theaterbühne gelang. Die Pariser Kritik und das Publikum bejubelten schon seine ersten drei Theaterstücke "L’Autre" ("Der Andere") 2004, "Le Manège" ("Der Dreh") 2005 und "Si tu mourais" ("Wenn du tot wärst") 2006 und erst recht „La vérité“ („Die Wahrheit“) 2010. 2012 ist sein Theaterstück "Le Père" ("Der Vater") erschienen, für das er mit dem „Prix Molière“, dem bedeutendsten französischen Theaterpreis ausgezeichnet wurde und das in England zum „Besten Stück des Jahres“ gekürt wurde. 2014 wurde „Eine Stunde Ruhe“ einer der größten Kinoerfolge in Frankreich. Stars wie Gérard Depardieu, Laetitia Casta und Catherine Hiege haben in seinen Stücken gespielt, die an vielen großen Bühnen Europas auf dem Programm stehen.
Premiere am 11. März 2016, 20 Uhr, Komödienhaus
„Die Lüge“
Komödie von Florian Zeller
Regie: Alejandro Quintana
Bühne: Stefan Brandtmayr
Kostüme: Cornelia Kraske
Dramaturgie: Kristin Päckert
Es spielen: Sylvia Bretschneider (Laurence), Nils Brück (Paul), Judith Lilly Raab (Alice), Raik Singer (Michel)
Nächste Vorstellungstermine. 17.3.; 18.03.; 19.03.; 26.03.; 28.03.; 01.04.; 05.04.; 09.04.; 13.04.; 15.04.; 16.04.; 21.04.; 23.04. – jeweils 20 Uhr; 24.04. 2016 – 15 Uhr