"Das Weiße Album" gilt als das wichtigste, weil umfassendste, vielgestaltigste und widersprüchlichste popmusikalische Dokument des Umbruchsjahres 1968. Es umfasst den antagonistischen Zeitgeist zwischen bürgerlich beharrend und jugendlich revoltierend. Der Satz "We all want to change the world..." aus dem Song "Revolution" wurde zu einem zentralen Satz der Protestbewegung. Doch John Lennon proklamierte in diesem Lied auch die Gewaltfreiheit und die planvolle Veränderung der Gesellschaft. Kein anderes Album der Beatles ist musikalisch abwechslungsreicher und innovativer. Möglicherweise weil die fabelhaften Vier begannen, sich von einer verschworenen Gemeinschaft zu einer Band von individualistischen Genies zu entwickeln, die miteinander in Konkurrenz traten. Auch wenn das der Anfang vom Ende der Beatles war, sie schenkten mit diesem Album, mit dem sie sich auf der Höhe ihres Triumphes befanden, der Welt ein popmusikalisches Monument . Es enthält so grandiose Songs wie "Back in the USSR"; "Ob-la-di, Ob-la-da", " Blackbird", "I will", "Why don't we do it in the road" - das Lied mit der meistzitierten Zeile der Popgeschichte, "Helter Skelter" oder eben "Revolution".
Bei der Inszenierung der Alben gelten für Stefan Huber und Michael Frei drei Dogmen. Erstens: Die Dramaturgie des Abends entspricht der Abfolge der Songs. Zweitens: Es gibt einen Einheitsspielraum. Drittens: Die Musiker sind mit auf der Bühne. Die Abende sind immer eine Verneigung vor den Beatles und der Tatsache, dass John Lennon und Paul Mc Cartney die Popmusik neu definiert haben.
Inhaltlich speist sich das Geschehen auf der Bühne aus den Liedern selbst: Eine Gruppe von acht Leuten, vier Männern, vier Frauen verbindet die sehnsuchtsvolle Erinnerung an eine Zeit des gesellschaftlichen Aufbruchs und der Rebellion, aber auch die Liebe zur Musik der späten 60er Jahre, speziell der Beatles mit all ihrer revolutionären Kraft, den psychedelischen Fantasien und Blödeleien. Was diese Menschen trennt, sind Eifersucht, Egoismus und das Aneinander Vorbeireden. Eines Abends beschließen sie, sich auf den Weg in diese Vergangenheit zu begeben. An Bord der "Zeit-Maschine" sind acht Darstellerinnen und Darsteller mit großer Sangeskraft- und- freude: Sylvia Bretschneider, Angelika Hart, Susan Ihlenfeld, Julia Klotz; Alexander von Hugo, Felix Jeiter, Gabriel Kemmether und Tobias D. Weber.
Premiere am 7. Mai 2011, 19.30 Uhr, Großes Haus
White
The Album! The Beatles! 1968!
Ein Beatles-Abend von Michael Frei und Stefan Huber
Musikalische Leitung und Arrangements: Michael Frei
Inszenierung: Stefan Huber
Choreografie: Eric Rentmeister
Bühnenbild: Karel Spanhak
Kostüme: Heike Seidler
Dramaturgie: Karoline Felsmann
Mit: Sylvia Bretschneider, Angelika Hart, Susan Ihlenfeld, Julia Klotz; Alexander von Hugo, Felix Jeiter, Gabriel Kemmether und Tobias D. Weber.
Weitere Vorstellungen:
17. Mai, 20. Mai, 1. Juni, 3. Juni, 4. Juni, 12. Juni, 15. Juni, 30. Juni, 12. Juli, 15. Juli, 22. Juli, 23. Juli