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Theater Heilbronn kommt finanziell besser aus der Corona-Pandemie als erwartet

Rücklagen müssen vorerst nicht angetastet werden

(lifePR) (Heilbronn, )
Das Theater Heilbronn kommt finanziell besser durch die Corona-Pandemie, als es ursprünglich erwartet wurde. Das geht aus dem Bericht zum Geschäftsverlauf 2021 hervor, den Intendant Axel Vornam dem Kulturausschuss des Gemeinderates am 24. März 2022 vorlegt. Die Einnahmen lagen bei 12,9 Millionen Euro und damit über 287 000 Euro höher als angenommen, die Ausgaben blieben rund 19 000 Euro unter dem Planungsansatz. Somit können über 306 000 Euro den Rücklagen zugeführt werden.

Gründe sind zum einen mehr Eigeneinnahmen, die um 113 000 Euro höher ausfielen als angenommen, Spenden in Höhe von ca. 87 000 Euro und Kurzarbeitergeld und Novemberhilfen in Höhe von 1,1 Mio Euro.  Das Kurzarbeitergeld half dem Theater während der coronabedingten Zwangspause, die 170 festangestellten Mitarbeiter weiter im Vertrag zu halten, auch wenn das Haus während der ersten Jahreshälfte geschlossen bleiben musste und im September zunächst nur mit einer Auslastung von 25-30 Prozent öffnen durfte.

Wegen des Kurzarbeitergeldes und der Novemberhilfen hat allerdings das Land Baden-Württemberg den Landeszuschuss von einer Festbetragsfinanzierung auf eine Fehlbetragsfinanzierung umgestellt und den ursprünglich angesetzten Landeszuschuss für das Theater von 3,898 Mio Euro um 305 000 Euro reduziert.  

Intendant Axel Vornam zeigt sich zufrieden mit der finanziellen Entwicklung des Hauses, die so nicht unbedingt zu erwarten war.  Eine Prognose für das Jahresergebnis 2021 war im Vorfeld sehr schwierig, da sich die Rahmenbedingungen durch die wechselnden Corona-Verordnungen permanent änderten. Insofern war auch das Publikumsverhalten nicht einzuschätzen.

Publikum kommt langsam wieder zurück / Verlust an Abonnenten durch die Pandemie/Erfolgreich mit den Uraufführungen »Hawaii«, »Verschlusssache« und »Schwarze Schwäne« 

2019, im letzten Jahr vor Corona, zählte das Theater Heilbronn 165 000 Besucher. 2021 mit dem pandemiebedingten Stillstand waren es 133 000 Zuschauer weniger. Die Einnahmen aus Kartenverkäufen liegen damit um 2 Mio. Euro niedriger als in normalen Jahren. Allerdings konnten über 1,2 Mio Euro an Ausgaben eingespart werden.

529 Abonnentinnen und Abonnenten haben wegen der Pandemie ihr Abo gekündigt, 192 Platz- Mieter lassen ihr Abo ruhen. Es ist davon auszugehen, dass das Publikum nur langsam wieder zurückkehrt. Seit wenigen Tagen dürfen die Säle wieder zu 100 Prozent ausgelastet werden. Es wird aber noch lange dauern, bis tatsächlich wieder vor vollem Haus gespielt wird. Mit Inszenierungen wie »Hawaii«, »Verschlusssache« oder »Schwarze Schwäne« traf das Theater den Nerv des Publikums. Hier reichte häufig die zugelassen Platzkapazität nicht aus, um alle interessierten Zuschauer unterzubringen.

Das bundesweite Theaterprojekt »Kein Schlussstrich« zum  NSU-Komplex und die zweite Ausgabe des Festivals »Science & Theatre« waren ebenfalls sehr erfolgreich.
 
Eröffnung des Salon3/Festivals finden wieder statt      

Gegenwärtig laufen die Vorbereitungen für das Festival Tanz! Heilbronn, das im Mai 2022 erstmals nach zweijähriger Pause wieder stattfindet, auf Hochtouren. Auch die Vorbereitungsarbeiten für Baden-Württembergischen Theatertage im Juli 2022 sind in vollem Gange. Am 25. März wird das Programm der Öffentlichkeit vorgestellt.

Ein Highlight der laufenden Spielzeit war die Eröffnung der neuen Spielstätte Salon3 im K3 mit drei Premieren am Wochenende vom 18.-20. März. Das Publikum hat die neue Spielstätte sehr gut angenommen. Diese wird nicht nur die neue Heimstatt der Theaterpädagogik mit ihren vier Theaterclubs und den zahlreichen Workshops sein, sondern an den Abenden auch für kleine Veranstaltungsformate und Inszenierungen mit Bewirtung genutzt werden.
Das Theater hat die Räume mit Mitteln aus dem eigenen Etat renoviert und technisch ertüchtigt.

Innovatives Sanierungsverfahren von 2 Kilometern Rohrleitungen bei laufendem Betrieb

Ein großes innovatives Sanierungsverfahren findet gegenwärtig im Theater statt, ohne den laufenden Betrieb des Hauses zu beeinträchtigen. Die insgesamt 2 km langen mittlerweile 40 Jahre alten Rohrleitungen im gesamten Haus werden mit dem besonderen Sprühschleuderverfahren saniert, das die maroden Rohre von innen auskleidet und mit einer Schutzschicht versieht, die rund 50 Jahre halten wird. Es entsteht quasi ein neues Rohr im Rohr. Dieses einzigartige Verfahren der Firma Tubus System ist noch relativ neu in Deutschland und rief sogar die Fachpresse für Umweltbau nach Heilbronn. Diese Art der Sanierung ist überaus nachhaltig – es müssen keine Mauern aufgebrochen werden, um an die Leitungen heranzukommen und es entsteht kaum Abfall, denn es kann auf den alten Leitungen aufgebaut werden. Außerdem werden rund 70-80 Prozent der Kosten gegenüber herkömmlichen Sanierungen gespart.  Die 1,5 Millionen Euro, die diese innovative Form der Sanierung jetzt kostet, bestreitet das Theater aus dem eigenen Etat, ohne zusätzliche städtische Mittel in Anspruch zu nehmen.

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