5. Januar 2024, 20 Uhr, Salon 3
Die Donauprinzessin (UA)
von Georg Ringsgwandl
Regie: Luise Leschik
Musikalische Leitung: Micha Schlüter
Der Start in den Beruf lief super. Das erste Engagement führte die junge Schauspielerin an ein großes Staatstheater mit tollen Rollen. Aber das Glück blieb ihr nicht lange treu. Nun ist die Schauspielerin zusammen mit ein paar Musikern auf dem Kreuzfahrtschiff »Donauprinzessin« gelandet und sie covern bekannte Songs zur Unterhaltung der Passagiere. Georg Ringsgwandls komischer, lebenskluger Monolog über die bittersüße Lebensbilanz einer »verkannten« Schauspielerin kommt jetzt im Theater Heilbronn zur Uraufführung.
12. Januar 2024, 20 Uhr, Komödienhaus
Über den Dingen
von Martin Suter
Regie: Kay Neumann
Wenn Reto nach der Arbeit nach Hause kommt, wartet niemand auf ihn. Die Frau seines Herzens hat ihn verlassen. Er schiebt sich eine Tiefkühlpizza in den Ofen und gießt sich ein Glas Rotwein ein. In Ermangelung von Gesprächspartnern redet Reto mit den Dingen in seiner Wohnung. Und plötzlich! Da antworten ihm die Dinge. Die Pizza ergreift als erste das Wort. Und dann mischen sich auch noch das Sofakissen, der Topfhandschuh und sein Hugo-Boss-Sakko ein. Plötzlich gibt auch noch der Ledersessel seinen Senf dazu. Der gibt sich als therapeutisch gebildet, weil er jahrelang bei einem Psychiater gestanden hat. Er diagnostiziert ein Einsamkeitssyndrom und will Reto zusammen mit dem Sofakissen einer Schocktherapie unterziehen.
Bestsellerautor Martin Suter hat 2005 mit »Über den Dingen« sein erstes Theaterstück geschrieben. Sein Blick in die Abgründe der menschlichen Seele gerät diesmal besonders humorvoll und absurd. Regisseur Kay Neumann bringt diese Geschichte in einer Kombination aus Schauspiel und Objekttheater auf die Bühne und hat sich dafür den Figurentheaterspieler Lukas Schneider mit ins Team geholt.
13. Januar 2024, 19.30 Uhr, Großes Haus
Gott wartet an der Haltestelle
von Maya Arad Yasur
Regie: Hans-Ulrich Becker
An einem Checkpoint zwischen Israel und dem Westjordanland stehen einander zwei junge Frauen gegenüber: die israelische Soldatin Yael und die palästinensische Krankenschwester Amal. Yael lässt Amal durch, ohne Passierschein, was eigentlich streng verboten ist. Wenig später reißt Amal durch einen Selbstmordanschlag in Israel 30 Menschen mit in den Tod.
In Rück- und Vorblenden untersuchen die Figuren in »Gott wartet an der Haltestelle« die Gründe für das Selbstmordattentat und machen anhand von persönlichen Schicksalen den Nahostkonflikt erfahrbar. Beide Seiten kommen gleichberechtigt zu Wort; es geht nicht um Schuld, sondern um den Versuch, die Formel des Hasses zu entschlüsseln. Gleichzeitig macht das Stück einen wesentlich weiteren ästhetisch wie historischen Raum auf, der bis in die Antike zurückreicht. Der Nahostkonflikt ist ein Exempel, um sich einer Gesellschaft zu nähern, in der Gefühle wie Angst, Schmerz und Hass regieren und starken Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen.
Nach dem Massaker der Hamas an der israelischen Bevölkerung im Hinterland des Gaza-Streifens vom 7. Oktober 2023 hat Maya Arad Yasur einen aktuellen Kommentar geschrieben: »Wie man nach einem Massaker humanistisch bleibt in 17 Schritten«. Dieser wird in enger Absprache zwischen Autorin und Inszenierungsteam in die Heilbronner Inszenierung von »Gott wartet an der Haltestelle«, das 2014 entstanden ist, eingewoben.
17. Januar 2024 und 15. Februar 2024, 19.30 Uhr, Großes Haus
Der Barbier von Sevilla
Oper von Gioachino Rossini
Graf Almaviva ist in die junge, schöne Rosina verliebt. Aber sie wird eifersüchtig von ihrem alten Vormund Doktor Bartolo bewacht, der selbst ein Auge auf sie geworfen hat. Mit Tricks und Raffinesse hilft der Barbier Figaro dem jungen Glück auf die Sprünge.
»Der Barbier von Sevilla« kommt in zwei verschiedenen Inszenierungen als Gastspiel nach Heilbronn – vom Staatstheater Meiningen in der Inszenierung von Brigitte Fassbaender (Premiere am 17. Jan. 2024) und vom Theater und Orchester Heidelberg in der Inszenierung von Inga Levant (Premiere am 15. Feb. 2024) Vielleicht ist es ein besonderes Vergnügen, sich beide Inszenierungen anzuschauen und zu erleben, wie unterschiedlich man diese turbulente Geschichte mit ihrer gleichermaßen betörend schönen und mitreißenden Musik inszenieren kann.