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Jeden Samstag ist Großkampftag im Einkaufszentrum. Während die Frauen durch die Parfümerien, Schuh-, Wäsche und Bekleidungsabteilungen ziehen, traben die Männer lustlos hinterher, schleppen die erworbenen Neuheiten und sehen mit Grauen der großen Umtauschaktion entgegen, die stets auf den Kaufrausch folgt. Kaum dass sie einen Blick in die Werkzeugabteilung erhaschen können – der Samstag ist für die Männer nichts als verlorene Zeit.
Drei von ihnen üben sich in Verweigerung. Helmut, Eroll und Lars stehlen sich nach wenigen Einkaufsrunden unter einem Vorwand davon und verbringen den Rest des Samstags im nicht mehr genutzten Heizungskeller des Einkaufscenters, den sie sich als Hobbyraum ausgebaut haben. Dort können sie in aller Ruhe Dosenbier trinken, Fußball gucken und ihren Hobbys nachgehen. Eines Tages entdeckt Mario, der Brandschutzbeauftragte des Kaufhauses, den illegalen Rückzugsraum und will die Männer verpfeifen. Doch dann zeigt er Verständnis, teilt er doch deren Schicksal und er weist sie in seinen Plan ein: Wie bringe ich meine Frau in nur einer Stunde durch das Kaufhaus, möglichst unter Vermeidung der großen Einkaufsfallen wie der Modeabteilung. Bei den Frauen kommt das allerdings gar nicht gut an. Und so wird der Männerkeller zum Notquartier, weil die Damen auf die Shopping-Verweigerung mit Rausschmiss reagieren.
„Männerhort“ ist bestes Boulevardtheater mit pointenreichen Dialogen, viel Situationskomik und Futter für die Schauspieler, die ganz unterschiedlichen Männern ein Profil geben.
Magnusson ist ein rarer Meister im so schweren Geschäft des Schreibens von bis zur Unverschämtheit gepfefferten, schwarzhumorigen Dialogen. Ein Geschenk des Himmels auch für Schauspieler. (Reinhard Wengierek, Die Welt)
Lothar Maninger (Regie)
Lothar Maninger studierte Ethnologie und Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg. Nach einem einjährigen Studienaufenthalt in den USA sowie mehreren Reisen und Studienprojekten in Asien und Afrika absolvierte er den Diplomabschluss des Studienganges „Medienwissenschaften und Angewandte Ästhetik“ an der Universität Hildesheim. Anschließend arbeitete er als Regisseur, Künstlerischer Leiter und Dozent: von 1984-86 als Regieassistent und Regisseur am Nationaltheater Mannheim, 1986-88 als künstlerischer Leiter des Kinder- und Jugendtheaters der Badischen Landesbühne, 1988-90 als Leiter des Kinder- und Jugendtheaters am Stadttheater Heidelberg, 1993-99 als Oberspielleiter am Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel, 1999-2009 als Oberspielleiter am Landestheater Bregenz. Er gründete die Theatergruppen Mahagoni in Hildesheim und Transit in Heidelberg. Seit 2009 arbeitet er freiberuflich als Regisseur.
Premiere am 26. September 2015, 20 Uhr, Komödienhaus
MännerhortKomödie von Kristof MagnussonRegie: Lothar Maninger
Ausstattung: Ulrike Melnik
Dramaturgie: Andreas Frane
Mit: Nils Brück (Lars, Führungskraft), Gabriel Kemmether (Eroll, Software-Entwickler), Raik Singer (Helmut, Pilot), Tobias D. Weber (Mario, Feuerwehrmann)
Weitere Vorstellungstermine: 1.10., 2.10., 9.10., 10.10., 17.10., 20.10., 23.10., 25.10. (15 Uhr), 29.10., 30.10., 7.11., 11.11., 14.11. – Vorstellungsbeginn jeweils um 20 Uhr (außer am 25.10.)