Eröffnet wird das Festival am 9. Mai um 19.30 Uhr im Großen Haus mit einem rauschhaften Lauf durch die Evolution der Menschheit: »Sideways rain« ist eine Arbeit des brasilianischen Choreografen Guilherme Botelho und seiner Schweizer Compagnie Alias. Die 14 Tänzerinnen und Tänzer bilden für 60 Minuten einen unermüdlichen Menschenstrom voll visueller Kraft und hypnotischer Energie und spüren der Entwicklung der Menschheit vor dem Hintergrund einer sich stets verändernden Welt nach.
Eine Tänzerin der Compagnie gibt am 9. Mai außerdem einen Workshop für Schülerinnen und Schüler.
Am 10. Mai um 19.30 Uhr ist die britische Candoco Dance Company mit einer Deutschen Erstaufführung zu erleben. Behinderte und nichtbehinderte professionelle Tänzerinnen und Tänzer arbeiten seit 20 Jahren in dieser Gruppe zusammen. Aus Anlass ihres Jubiläums hat sich Company einen Abend geschenkt, der eine aktuelle Choreografie »Looking back« des Franzosen Rachid Ouramdane mit einem Klassiker der jüngeren Tanzgeschichte »Set and Reset/Reset« von Trisha Brown vereint. Mitglieder von Candoco arbeiten außerdem für eine Woche mit zwei Schulklassen - eine davon mit Hör- und Sprachbehinderten - zusammen, die ihre Performance unmittelbar vor der Vorstellung zeigen. Zusätzlich bieten sie eine zweitägige Lehrerfortbildung zum Thema Integrativer Tanz an.
Am 11. Mai um 20.00 Uhr kommt Vanilton Lakka aus Brasilien mit seinem Stück »Is the body the media of dance? Other parts« in die Kammerspiele. Zusammen mit seinen beiden Mitstreitern gewinnt er dem Breakdance ganz neue Bewegungsformen ab. Er verbindet ihn mit Elementen des zeitgenössischen Tanzes und beteiligt die Zuschauer an der Gestaltung des Abends. (Eine zweite Vorstellung ist am 12. Mai um 22 Uhr.) Vanilton Lakka gibt am 12. und 13. Mai einen zweitägigen Hip-Hop-Workshop.
Ebenfalls am 11. Mai gibt es um 22 Uhr ein großes Open-Air-Spektakel auf dem Theatervorplatz. Die Compagnie Retouramont aus Paris vollführt in der Choreografie von Fabrice Guillot »Danse des Cariatides« einen nächtlichen Tanz zwischen Himmel und Erde.
Am 12. Mai um 19.30 Uhr ist die Compagnie Marie Chouinard aus Montreal mit »bODY_rEMIX/gOLDBERG_vARIATIONS« im Großen Haus zu erleben, einem Stück von virtuoser, verstörender Schönheit. Marie Chouinard verfremdet die Formensprache des Balletts auf einzigartige Weise. Ihre virtuosen Tänzerinnen und Tänzer sind mit Spitzenschuhen an Händen und Füßen ausgestattet, an Stangen gefesselt, staksen auf Krücken oder hängen an Seilen und verwandeln sich in Wesen zwischen Mensch, Maschine und Tier.
Bereits um 17 Uhr läuft am 12. Mai in den Kammerspielen ein Kurzfilmprogramm »A typical Dancer«. Die Filme zeigen Alternativen zum traditionellen Bild des Tänzers und erweitern das Verständnis des Betrachters davon, was Tanz bedeuten kann.
Am 13. Mai um 19.30 Uhr schlägt der afrikanische Choreograf Tchekpo Dan Agbetou in seiner Arbeit »Three levels« mit fünf herausragenden Tänzerpersönlichkeiten einen Lebensbogen von der Geburt bis zum Tod. Er hinterfragt das europäische Stereotyp vom afrikanischen Körper und untersucht, wie der Körper von der Seele abhängig ist. Bereits beim 3. Festival »Tanz!Heilbronn« leitete Tchekpo Dan Agbetou einen Workshop zum Thema Afrikanischer Tanz. Aufgrund der großen Nachfrage wird er in diesem Jahr wieder einen dreitägigen Workshop geben. Zusätzlich gibt es einen Feldenkrais-Workshop »Bewusstheit durch Bewegung« mit Sabine Haß-Zimmermann aus München.
Der Kartenvorverkauf für das Festival beginnt am 3. Februar. Das Programm ist so konzipiert, dass alle Vorstellungen angeschaut werden können. Es gibt Festivalcards in verschiedenen Preisklassen für den Besuch aller Tanzstücke. Anmeldungen für die Workshops müssen bis zum 26. April an der Theaterkasse erfolgen.
Karten unter 07131/563001 oder 563050 oder im Online-Ticket-Shop unter www.theater-heilbronn.de