Elling und Kjell Bjarne haben sich zwei Jahre lang ein Zimmer in der Psychiatrie geteilt. Jetzt sollen sie wieder ins normale Leben zurückkehren, was sie auf jeden Fall nur gemeinsam wollen. Sie bekommen eine Wohnung und Sozialarbeiter Frank an die Seite, der sie in die alltäglichen Dinge einweisen soll. Das erweist sich als harte Arbeit, denn scheinbar so einfache Sachen wie telefonieren oder das Haus zu verlassen, bringt die beiden in kuriose Situationen. Kjell Bjarne wünscht sich nichts sehnlicher als eine Frau, die ihm schon bald in Gestalt der hochschwangeren Nachbarin vor die Füße fällt. Und Elling schreibt Gedichte, die er in Sauerkrauttüten an die Öffentlichkeit schmuggelt.
"Elling", das Schauspiel nach dem gleichnamigen oskarnominierten erfolgreichsten norwegischen Film aller Zeiten, war das meistgespielte Theaterstück Norwegens im Jahre 1999 und avancierte auch in Deutschland nach seiner Erstaufführung 2003 zum Kultstück. Es geht um zwei Schwache, die gemeinsam stark werden, die durch ihre unbestechlich naive Brille die Dinge so sehen, wie sie wirklich sind . Was auch immer den Reiz dieses großartigen Schauspiels ausmacht - es hat Witz und Charme, es hat Tiefe und Intelligenz und es berührt auf wunderbar leichte Weise zentrale philosophische und emotionale Fragen unseres Lebens.
Elling wird von Till Schmidt gespielt, den das Publikum schon als Klosterbruder in "Nathan der Weise" erlebt hat. In die Rolle des Kjell Bjarne schlüpft Kai Windhövel, ebenfalls aus "Nathan der Weise" bekannt, wo er den Derwisch verkörperte. Sebastian Winkler (der junge Tempelherr aus "Nathan der Weise" ) spielt den Sozialarbeiter Frank. Und Katharina Voß, die Sittah aus "Nathan der Weise" ist gleich in drei Frauenrollen zu sehen: als Krankenpflegerin, als Kellnerin und als hochschwangere Nachbarin Reidun.
Regie führt Prof. Carl-Hermann Risse. Er ist seit 1995 Professor für Schauspielregie an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" in Berlin. Der gebürtige Dresdner ist zum ersten Mal Gastregisseur am Theater Heilbronn. Nach seinem Studium in Dresden war er viele Jahre als Schauspieler tätig, unter anderem an den Theatern in Stendal, Schwerin und an der Berliner Volksbühne, außerdem bei Film, Fernsehen, Hörfunk und im Bereich Synchronisation. Seit 1981 führt er auch Regie unter anderem am Deutschen Theater Berlin, dem Maxim Gorki Theater Berlin sowie an den Theatern in Bremen, Graz, Esslingen, Dessau, Potsdam und Växjö (Schweden).
Für Bühne und Kostüme ist Prof. Thomas Pekny verantwortlich. Er ist seit 1983 als Ausstatter für das Theater Heilbronn tätig. Seit 1996 hat er eine Professur an der Fachhochschule Pforzheim für Experimentelle Gestaltung, Mode- und Bühnenkostüme.