"Frühlings Erwachen" erzählt von einer Zeit im Leben, die jeder Mensch durchmacht, und an die man sich oft weniger gern erinnert: die Pubertät. Es ist eine Zeit voller Spannungen: Innerer, weil man mit sich selbst nicht klar kommt, und äußerer, weil man bei der Suche nach seinem ganz eigenen Weg permanent aneckt.
So geht es auch den Helden in Wedekinds Stück. Die 14jährige Wendla Bergmann wird von ihrer Mutter kurz gehalten, ihre erblühende Weiblichkeit muss sie verhüllen. Als Wendlas Schwester ein Kind bekommt, erzählt die Mutter immer noch die Geschichte vom Storch. Wendlas Freunde aus Kindertagen, Moritz Stiefel und die anderen Gymnasiasten, plagen sich mit Selbsthass und sogar Todesängsten, weil sie nicht einzuschätzen wissen, was da in ihren Körpern kribbelt und ihre Gedanken immer wieder von den Pflichten, die Elternhaus und Schule ihnen auferlegen, ablenkt. Einzig Melchior Gabor weiß bescheid und versorgt seine Freunde mit einem selbst geschriebenen Aufsatz über den "Beischlaf". Doch grau ist alle Theorie...
Es geht jedoch um mehr als um die erwachende Sexualität und ihre Unterdrückung durch eine verlogene Moral. Regisseur Alejandro Quintana beschreibt: Es geht um den ewigen Kampf zwischen Altem und Neuem, um den von Generation zu Generation weitergereichten Konflikt zwischen Eltern und ihren heranwachsenden Kindern, zwischen Lehrern und ihren unbequem werdenden Schülern. Und es geht darum, dass jedes Kind auf dem Weg zum Erwachsenwerden eine schwere Zeit voller Fragen durchmacht und sich glücklich schätzen kann, wenn sich jemand findet, der es unaufdringlich durch den emotionalen Dschungel begleitet.
"Frühlings Erwachen" ist eine Produktion des Thüringer Landestheaters Rudolstadt, das in Kooperation mit dem Theater Nordhausen Schauspiel im Südharz anbietet. Für das neue Stück haben Schulklassen bereits großes Interesse gezeigt. So hat sich für die Premiere am 9. Mai beispielsweise eine Klasse des Gymnasiums Duderstadt in Niedersachsen angekündigt.
Premiere: 9. Mai um 19.30 Uhr
Die nächsten Vorstellungen: 25. Mai und 31. Mai jeweils um 19.30 Uhr.
Karten gibt es an der Theaterkasse (Tel. 03631 98 34 52) und an allen Vorverkaufsstellen der Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH.