Jago ist der Anti-Held schlechthin, der Prototyp des Demagogen, Manipulators, Intriganten, Rassisten und Zerstörers. In der Essener Version kommt Othellos teuflischer Gegenspieler allerdings nicht in die frühbarocke Welt Venedigs, sondern er heißt Nick Walter und arbeitet heute in einem lokalen Fernsehsender als Journalist. Nachdem er bei einer Beförderung übergangen wurde, nutzt er das gesamte massenmediale Arsenal unserer Gegenwart – u. a. Fake News via Twitter –, um mit Lügen und Gerüchten seinen Rassismus zu verbreiten. Beinahe spielend findet er Verbündete, die ihm bei der Zerstörung der demokratischen Ordnung nur allzu gerne helfen. Dass dabei die um Wahrheit bemühten Kollegen als „Lügenpresse“ dastehen, passt wunderbar in seinen diabolischen Plan.
Die Inszenierung am Schauspiel Essen wird gefördert von der Sparkasse Essen.
Karten sind an der Detmolder Theaterkasse, Tel.: 05231/ 974 803, erhältlich.
Weitere Informationen unter: www.landestheater-detmold.de
Im Essener Grillo-Theater ist „Das Prinzip Jago“ vor dem Detmold-Gastspiel noch am 17. März, 1. und 22. April sowie 13. Mai jeweils ab 19:30 Uhr zu erleben.
Karten hierfür gibt’s im TicketCenter der TUP, Tel.: 0201/81 22-200.
Neben dem Schauspiel Essen wurden nach Detmold eingeladen: „Die Wand“ vom Theater Aachen, „Konstellationen“ vom Theater Bielefeld, „Die Schutzbefohlenen/Appendix/Coda/Epilog auf dem Boden“ vom Schauspielhaus Bochum, „Bilder von uns“ vom Theater Bonn, „Willkommen“ vom Düsseldorfer Schauspielhaus, „Kein schöner Land“ vom Theater Krefeld und Mönchengladbach, „Richard III.“ vom Schlosstheater Moers, „Die Glasmenagerie“ vom Theater an der Ruhr, Mülheim, „Baumeister Solness“ vom Rheinischen Landestheater Neuss.