Mit seinen musikalischen Helden Ornette Coleman, Archie Shepp und Pharoah Sanders hat Joachim Kühn während seiner mehr als 50-jährigen Karriere schon zusammengearbeitet. Neben den Pionieren hatte er stets aber auch die interessanten Aufsteiger im Blick. Jetzt schließt sich Kühn dem Saxofonisten Émile Parisien an, der als einer der aufregendsten Newcomer der französischen Szene gilt. Dort wurde Parisien mit allen einschlägigen Auszeichnungen geehrt, die man in Frankreich so einheimsen kann, darunter die wichtigsten Jazzpreise des Landes, „Prix Django Reinhard“ (2012) und „Victoires du Jazz“ (2014). In Deutschland erhielt er 2015 den „ECHO Jazz“ in der Sparte „Bestes internationales Ensemble“ für sein begeisterndes Duo mit dem Akkordeonisten und Publikumsliebling Vincent Peirani.
Parisiens aktuelles Quintett fand auf dem Jazzfestival Marciac 2015 zusammen. Der Saxofonist erhielt dort eine Carte blanche, war also völlig frei in der Wahl seiner Musiker, und so setzte er Joachim Kühn, den deutschen Altmeister des Jazzpianos, ganz oben auf seine Wunschliste. Da trafen sich zwei Könner mit fast 40 Jahren Altersunterschied sowie eine Top-Rhythmusgruppe zu einer kreativen Symbiose – und der Saal fing an zu brennen: Freie Improvisationen und emotionale Klangbilder, verhaltene Momente und wilde Eruptionen, Spielwitz und Klasse; eine neue Band hatte sich gefunden. Bei „Jazz in Essen“, wo Kühn vor 20 Jahren zuletzt gastierte, findet der deutsch-französische Jazz-Gipfel jetzt seine Fortsetzung.
Besetzung: Émile Parisien (Sopran-/Tenorsaxofon), Joachim Kühn (Klavier), Manu Codjia (Gitarre), Simon Tailleu (Bass), Mario Costa (Schlagzeug)
Eintritt: € 22,00. Kartenvorverkauf: TicketCenter, Tel.: 0201/81 22-200, sowie online über www.schauspiel-essen.de
Die Reihe „Jazz in Essen“ wird realisiert in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Essen und gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.
Das Konzert mit dem Émile Parisien Quintet wird zusätzlich unterstützt durch das Deutsch-Französische Kulturzentrum Essen.