Fernöstliche Bezüge bei der Charakterisierung dieser Musik sind nicht zufällig, sondern von den Machern gewollt und werden von den Medien oft auch dankbar aufgegriffen. Schließlich war ein Ronin ein herrenloser Samurai im alten Japan, kein Gefolgsmann, sondern ein freier Krieger. Und so hörte die Süddeutsche Zeitung "Klänge wie japanische Messer", und Jazzautor Peter Niklas Wilson (†) war angetan von "Bärtschs Musikmachen, das Minimal Music mit Funk versöhnt".
Der Schweizer Pianist und Komponist Nik Bärtsch folgt dabei der Ästhetik, mit minimalen Mitteln maximale Wirkung zu erzielen. Seine Stücke nennt er "Module" und versieht sie mit Nummern. Obwohl sie zumeist genau auskomponiert sind, ist live nicht auszumachen, was komponiert, was improvisiert ist. Die richtige Spannung, die passende Dramaturgie eines Stückes erspürt die Band aus dem Moment heraus.
Bei aller Vielfalt der Einflüsse lässt RONINs Musik auch die eigene Handschrift erkennen. Zwar haben Elemente aus diversen musikalischen Welten hier Eingang gefunden - von Funk über neue Klassik bis zu den perkussiven Klängen japanischer Ritualmusik -, doch werden diese Formen nicht bloß nebeneinander gestellt oder zitiert, sie verschmelzen zu einem neuen, eigenen Stil. Das Ergebnis ist groovige, klanglich-rhythmisch hochdifferenzierte Musik, zusammengesetzt aus wenigen Phrasen und Motiven, die immer wieder neu kombiniert und überlagert werden.
Neben Nik Bärtsch (Klavier, Rhodes) spielen Sha (Alt-Saxophon, Bass-Klarinette), Thomy Jordi (Bass) und Kaspar Rast (Schlagzeug).
Eintritt: € 22,00.
Kartenvorverkauf: TicketCenter, Tel.: 0201/81 22-200, oder tickets@theater-essen.de sowie online über www.schauspiel-essen.de
Die Reihe "Jazz in Essen" wird realisiert in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Essen.