- Dramma lirico in vier Akten von Giuseppe Verdi
- Libretto von Joseph Méry und Camille du Locle nach Friedrich Schiller
- In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Der international gefragte kanadische Regisseur Robert Carsen kann in jüngster Vergangenheit auf Engagements an der Oper Zürich („Arabella“), der Mailänder Scala („Giulio Cesare“), dem Pariser Théatre des Champs-Élysées („Orfeo ed Euridice“), der New Yorker Metropolitan Opera („Der Rosenkavalier“), der Deutschen Oper Berlin („Oceane“) und der Niederländischen Nationaloper Amsterdam („I Pagliacci/Cavalleria rusticana“) zurückblicken. Am Aalto-Theater war 2014 dessen „Jenůfa“ zu erleben.
Musikalische Leitung Robert Jindra | Inszenierung Robert Carsen | Bühne Radu Boruzescu
Kostüme Petra Reinhardt | Choreografie Marco Berriel | Licht Robert Carsen, Peter Van Praet
Choreinstudierung Jens Bingert | Dramaturgie Ian Burton, Christian Schröder
Filippo II., König von Spanien Ante Jerkunica | Don Carlo, Infant von Spanien Gaston Rivero
Rodrigo, Marquis von Posa Jordan Shanahan | Großinquisitor Karl-Heinz Lehner
Elisabetta von Valois Gabrielle Mouhlen | Prinzessin Eboli Agnieszka Rehlis
Ein Mönch Baurzhan Anderzhanov | Tebaldo, Elisabettas Page Liliana de Sousa
Graf von Lerma Albrecht Kludszuweit | Stimme vom Himmel Christina Clark
Ein königlicher Herold Adam Temple-Smith | Sechs Gesandte aus Flandern Mateusz Kabala,
Ulrich Franke, Björn Köller, Johannes Gsänger, Vincent Turregano, Harald Wittkop
Essener Philharmoniker | Opernchor und Extrachor des Aalto-Theaters
Eine Kooperation mit der Opéra national du Rhin Strasbourg. Gefördert von der Brost-Stiftung
Premiere Samstag, 14. März 2020, 19:00 Uhr, Aalto-Theater
Weitere Vorstellungen 19., 28. März; 5., 19., 24., 30. April; 15., 27. Mai; 7. Juni 2020
Einführungsmatinee Sonntag, 8. März 2020, 11:00 Uhr, Aalto-Theater
„It’s Teatime“ Freitag, 13. März 2020, 16:30 Uhr, Aalto-Cafeteria
Einführungsvortrag 30 Minuten vor jeder Vorstellung im Foyer
Biografien:
Robert Jindra (Musikalische Leitung) studierte am Prager Konservatorium Operngesang und Dirigieren. Am Prager Nationaltheater dirigierte er u. a. „Così fan tutte“, „Das schlaue Füchslein“, „Aus einem Totenhaus“, „Jenůfa“, „Don Giovanni“, „Carmen“ und „Falstaff“ und bekleidete in der Saison 2013/2014 die Position des Musikdirektors. Außerdem war er Musikdirektor der Oper in Ostrava, wo er u. a. „Die Sache Makropulos“, „Lohengrin“, „Cardillac“ und „Der feurige Engel“ dirigierte. Darüber hinaus gastierte er z. B. an der Deutschen Oper am Rhein, an der Norwegischen Oper in Oslo, am Slowakischen Nationaltheater Bratislava und an der Staatsoper in Košice. In Essen leitete er bereits die Premieren von „Der Ring an einem Abend“ und Aribert Reimanns „Medea“.
Robert Carsen (Inszenierung und Licht) studierte Schauspiel an der Bristol Old Vic Theatre School, bevor er sich auf die Regie konzentrierte. Zu seinen wichtigsten Produktionen gehören „Falstaff“ am Royal Opera House Covent Garden London und am Teatro alla Scala Mailand, ein Zyklus von Janáček-Opern an der Opéra du Rhin Straßburg, „Don Giovanni“ am Teatro alla Scala Mailand, „The Turn of the Screw“ am Theater an der Wien, „Carmen“, „Fidelio“ und „Les dialogues des Carmélites“ in Amsterdam, „Ariadne auf Naxos“ an der Bayerischen Staatsoper München, „Mitridate“ am Théâtre de la Monnaie Brüssel, „Rinaldo“ und „L'incoronazione di Poppea“ in Glyndebourne, „Iphigénie en Tauride“ in Chicago, Madrid, Toronto und London, „La traviata“ für die Wiedereröffnung des Teatro La Fenice Venedig, „Der Rosenkavalier“ bei den Salzburger Festspielen, „Mefistofele“ und „Eugen Onegin“ an der Metropolitan Opera New York, „Der Ring des Nibelungen“ an der Oper Köln, „Richard III“ (Giorgio Battistelli) sowie einen Puccini-Zyklus in Antwerpen. Am Aalto-Theater Essen war bereits seine Inszenierung von „Jenůfa“ zu erleben.
Radu Boruzescu (Bühne) stammt aus Rumänien und studierte an der Akademie N. Grigorescu in Bukarest Bühnen- und Kostümbild. Seit 1973 arbeitet für Produktionen in den Bereichen Schauspiel, Oper und Film. Engagements führten ihn durch ganz Europa und die USA, u. a. nach New York an die Metropolitan Opera, nach Washington DC ans Arena Stage Theater, nach Chicago an die Lyric Opera, an die Vancouver Opera, nach Cardiff an die Welsh National Opera, zum Festival Maggio Musicale nach Florenz, ans Teatro Reggio nach Turin, nach Mailand an das Piccolo Teatro, zum Spoleto Festival, nach Amsterdam an die De Nederlandse Opera, nach Brüssel ans Théâtre Royal de la Monnaie, nach Antwerpen an die Vlaamse Opera, nach Genf ans Grand Théatre de Genève, an die Oper Bonn und die Münchner Kammerspiele. Seit 1995 entwirft Radu Boruzescu regelmäßig die Ausstattungen für Inszenierungen von Robert Carsen.
Nach ihrem Studium in München begann Petra Reinhardt (Kostüme) ihre Laufbahn an der Bayrischen Staatsoper München, wo sie die Kostüme für zahlreiche Produktionen entwarf. In ihrer Wahlheimat Italien arbeitete Petra Reinhardt mit Marco Ferreri, Robert Wilson und Amos Gitai zusammen, stattete zahlreiche Filmproduktionen aus und gestaltete für das Mode-Event AltaRoma ihre eigene Show „Luxicantica“. Sie arbeitete mit Andrej Serban an der Wiener Staatsoper, mit Klaus Maria Brandauer am Admiralspalast Berlin und der Oper Köln, mit William Friedkin an der Bayerischen Staatsoper, mit José Cura beim Sommerfestival in Rijeka und an der Oper Köln sowie mit Robert Carsen am Festspielhaus Baden-Baden. Mit dem Regisseur Johannes Schaaf gestaltete sie eine Wiederaufnahme von „Die Fledermaus“ in Amsterdam, ebenso wie die Deutsche Erstaufführung von Ottorino Respighis „Marie Victoire“ an der Deutschen Oper Berlin.
Marco Berriel (Choreografie) war Solist in Maurice Béjarts Ballettcompagnie „Ballet du XXe Siècle“ sowie in Spaniens Compañia Nacional de Danza. Daneben war er als Gast bei zahlreichen anderen Compagnien zu erleben. Sein Debüt als Choreograf gab er am Teatro alla Scala Mailand mit „Jeu de Dames“, gemeinsam mit Béjart. Als Pionier des Flamenco-Fusion-Styles arbeitete er u. a. mit Lola Greco, Joaquin Cortes, Merche Esmeralda und Carmen Cortés zusammen. Im Bereich der Oper arbeitete er als Choreograf und Regisseur u. a. mit den Dirigenten Riccardo Muti, Zubin Mehta und William Christie sowie mit den Regisseuren Pier Luigi Pizzi, Robert Carsen, Yannis Kokkos, Giancarlo Del Monaco und Herbert Wernicke. Dabei entstanden Produktionen von „Carmen“, „Die sieben Todsünden“, „Turandot“, „Die Frau ohne Schatten“, „Salome“, „Der fliegende Holländer“, „Don Carlo“ und „Iphigénie en Aulide“.
Ante Jerkunica (Filippo II.) ist derzeit einer der gefragtesten Bässe auf internationalen Bühnen. Von 2006 bis 2018 war er im Ensemble der Deutschen Oper Berlin, zuerst als Stipendiat. Dort singt er viele Partien seines Repertoires wie Sarastro („Die Zauberflöte“), Banco („Macbeth“), Gremin („Eugen Onegin“), Sparafucile („Rigoletto“), Marcel („Les Huguenots“), Pimen („Boris Godunow“) und viele mehr. Besonders viele Wagner-Partien durfte er dort erstmals interpretieren – Fafner, Daland, Landgraf, Marke. Jerkunica gastierte wiederholt bei den Salzburger Festspielen. Er sang an den Staatsopern Hamburg, München und Berlin, sowie in Köln und Frankfurt (Hunding). Er war Gast an der Opéra Lyon, am Liceu Barcelona, in Bilbao, an der Nederlandse Opera Amsterdam, der Opéra Bastille Paris, dem Teatro Real Madrid, der Opéra du Rhin Strasbourg, dem Colon in Buenos Aires, sowie am Theater an der Wien. Eine enge Verbindung ergab sich zur Vlaamse Opera sowie zum Monnaie in Brüssel (u. a. „Herzog Blaubarts Burg“). 2017 erfolgte sein erfolgreiches US-Debüt als Sarastro an der Seattle Oper.
Gaston Rivero (Don Carlo) debütierte 2003 in New York City in Puccinis „La Bohème“, einer Broadway-Produktion von Baz Luhrmann. An der Staatsoper Berlin sang er unter Daniel Barenboim Manrico („Il Trovatore“), die Titelrolle in „Don Carlo“ und Gabriele Adorno („Simon Boccanegra“). Weitere Engagements waren Radamès („Aida“) an der Opéra National de Paris, Ismaele („Nabucco“) an der Opéra de Monte Carlo, Don José („Carmen“), Cloriviere („Maria Victoire“), Agamegnone („Cassandra“) und Rodolfo („La Bohème“) an der Deutschen Oper Berlin, Ismaele am Teatro Massimo di Palermo, Don José am New National Theatre Tokyo, Des Grieux („Manon Lescaut“), Pinkerton („Madama Butterfly“) und ein Sänger („Der Rosenkavalier“) an der Oper Leipzig. In Essen sang er bereits Cavaradossi, Radamès und Manrico. Zudem gab er in der letzten Spielzeit hier sein Debüt als Otello.
Der hawaiianische Bariton Jordan Shanahan (Posa) durfte bereits mit einigen der weltweit führenden Opernhäusern und Orchestern zusammenarbeiten; darunter die Metropolitan Opera, die Lyric Opera of Chicago, die niederländische Oper, das Teatro San Carlo di Napoli, das Royal Concertgebouw Orchestra, das National Philharmonic Orchestra of Washington DC und die Münchner Philharmoniker. Mit einem Repertoire von über 60 Rollen ist er gleichermaßen zu Hause bei Wagner und Strauss, wie auch bei den italienischen Meistern wie beispielsweise Verdi und Puccini. Auch für zeitgenössischen Werke von John Adams, George Benjamin, Jake Heggie oder Péter Eötvös ist der Bariton wiederholt engagiert worden. Jüngste Engagements umfassten Rollendebüts als Luna („Il Trovatore“), Amonasro („Aida“), Orest („Elektra“), die Titelrolle in „Der fliegende Holländer“ sowie Vorstellungen als Alberich („Der Ring des Nibelungen“), Escamillo („Carmen“) und als Rigoletto, und Konzerte mit „Senza Sangue“ von Péter Eötvös unter dem Dirigat des Komponisten in Budapest im Februar 2018.
Karl-Heinz Lehner (Großinquisitor) singt in der Spielzeit 2019/1920 Neuproduktionen von „Tristan und Isolde“ (König Marke) an der Oper Köln, „Der Rosenkavalier“ (Baron Ochs) am Staatstheater Wiesbaden, „Fidelio“ (Rocco) an der Oper Bonn und „Don Carlo“ (Großinquisitor) am Aalto-Theater Essen. 2016 und 2017 debütierte der Künstler bei den Bayreuther Festspielen als Fafner in „Das Rheingold“ und „Siegfried“, Titurel in „Parsifal“ und Nachtwächter in „Die Meistersinger von Nürnberg“. Darüber hinaus gastierte er unter anderem an der Staatsoper Hamburg, der Bayerischen Staatsoper, der Semperoper Dresden, dem Opernhaus Graz, der Komischen Oper Berlin, der Volksoper Wien, der Oper Frankfurt, dem Aalto-Theater Essen, der Oper Leipzig, der Semperoper Dresden, dem Teatro dell’Opera Rom und den Bregenzer Festspielen. Karl-Heinz Lehner war bereits längere Zeit im Ensemble des Aalto-Theater Essen, in dieser Spielzeit kehrte er für ein erneutes Festengangement zurück.
Gabrielle Mouhlen (Elisabetta) begann ihre musikalische Ausbildung zunächst als Flötistin, bevor sie ein Gesangsstudium am Koninklijk Conservatorium in Den Haag und an der New Opera Academy begann. Ihr Operndebüt feierte sie als Violetta in „La Traviata“ am Rumänischen Nationaltheater Timisoara. Danach war sie auf zahlreichen Opernbühnen in Italien zu erleben, so u. a. als Aida, als Amelia in „Un ballo in maschera“, Abigaille in „Nabucco“, Odabella in Verdis „Attila“, Santuzza in „Cavalleria rusticana“ und in der Titelpartie von „Manon Lescaut“. Ihr gefeiertes Deutschlanddebüt gab die Sopranistin im Frühjahr 2018 als Abigaille in Jens-Daniel Herzogs Neuproduktion von „Nabucco“ am Theater Dortmund. Seit der Spielzeit 2018/2019 gehört sie zum Ensemble des Aalto-Musiktheaters Essen und war hier in Premieren u. a. als Desdemona und Lisa („Pique Dame“) zu erleben.
Agnieszka Rehlis‘ (Eboli) aktuelle Engagements umfassen Fenena („Nabucco“) an der Bayerischen Staatsoper München und der Polnischen Nationaloper Warschau, Anna („Les Troyens“) an der Semperoper Dresden, verschiedene Rollen in „Der feurige Engel“ am Opernhaus Zürich, am Teatro Municipal de Santiago sowie der Scottish Opera, Liese/Hannah („Die Passagierin“) bei den Bregenzer Festspielen, der Polnischen Nationaloper Warschau, der Houston Grand Opera, dem Lincoln Center Festival, der Lyric Opera of Chicago und der Florida Grand Opera, Maffio Orsini („Lucrezia Borgia“) und Amneris („Aida“) an der Estnischen Nationaloper, Komponist („Ariadne auf Naxos“) an der Oper Krakau sowie Azucena („Il Trovatore“) am Theater Erfurt. Auch im Bereich der zeitgenössischen Musik ist Agnieszka Rehlis hervorgetreten und hat etwa sämtliche Werke von Krzysztof Penderecki aufgeführt, unter der Leitung des Komponisten persönlich.