Andreas Urs Sommer (*1972), Philosophie-Dozent an der Universität Freiburg i.B. und Leiter der Forschungsstelle Nietzsche-Kommentar der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, fragt in seinem Buch „Werte. Warum man sie braucht, obwohl es sie nicht gibt“ (Metzler Verlag 2016), worüber wir reden, wenn wir über Werte reden und sie in Anspruch nehmen. Schließlich ließen sich Werte auch sehr widersprüchlich verwenden: beispielsweise ebenso dafür, sich für Flüchtlinge einzusetzen, wie dafür, sie abzuweisen. Werte, so Sommer, scheinen allgegenwärtig und alternativlos. Aber was, wenn es gar keine Werte gibt? Vielleicht seien Werte nur Fiktionen, wenn auch nützliche.
Elisabeth Wehlings ebenfalls in diesem Jahr erschienenes Buch „Politisches Framing. Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht“ (von Halem Verlag 2016) hingegen deckt auf, wie Sprache sich auf unser Denken, unsere Wahrnehmung der Welt und unser Handeln auswirkt. Und sie fordert: „Es ist höchste Zeit, unsere Naivität gegenüber der Macht politischer Diskurse abzulegen.“ Der Arbeitsbereich von Elisabeth Wehling, geboren 1981 in Hamburg, ist die politische Werte-, Sprach- und Kognitionsforschung. Seit 2013 leitet sie am International Computer Science Institute in Berkeley Forschungsprojekte zu Ideologie, Sprache und unbewusster Meinungsbildung.
Die Moderation der Sendung übernimmt Christian Rabhansl vom Deutschlandradio Kultur.
Deutschlandradio Kultur zeichnet dieses Gespräch auf und strahlt es am Samstag, dem 10. September ab 11:05 Uhr aus. Die Reihe „Lesart“ wird in Kooperation mit Deutschlandradio Kultur, der Buchhandlung Proust, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) und dem Schauspiel Essen durchgeführt.
Eintritt: € 8,00.
Kartenvorverkauf:
TUP-TicketCenter, Tel.: 0201/81 22-200, oder in der Buchhandlung Proust, Tel. 0201/ 839 68 40