Die säkulare Leistungsgesellschaft versucht, Antworten zur Bewältigung des Lebens zu geben, aber sie verweigert sich den Fragen nach dem Tod oder negiert ihn. Obwohl die Religionen Perspektiven über das endliche Leben hinaus eröffnen, sind sie zumindest in den Industriegesellschaften unaufhaltsam auf dem Rückzug. Aber was sagen sie tatsächlich über das „empirische Nichts“ nach dem Tod? Sind Himmel oder Hölle attraktiver als Wiedergeburt und Seelenwanderung? Oder findet die moderne Gesellschaft doch noch weltlich-wissenschaftliche Beweise für ein Leben nach dem Tod? Oder gelingt es ihr sogar, den Tod abzuschaffen? Doch bis es soweit ist, bleibt uns ja noch das Gelächter wider den Tod, das gar nicht unchristlich ist.
Prof. Dr. Reiner Sörries, geboren 1952, studierte Theologie, Christliche Archäologie und Kunstgeschichte an der Universität Erlangen, war Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, von 1994 bis 2015 Professor für Christliche Archäologie und Kunstgeschichte an der Theologischen Fakultät an der Uni in Erlangen, seit 1992 bis 2015 Direktor des Zentralinstituts und Museums für Sepulkralkultur in Kassel sowie Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal. Seine Forschungsschwerpunkte: Christliche Archäologie, Protestantische Kunstgeschichte, Friedhofsgeschichte und Bestattungskultur.
Den Rahmen für diese Veranstaltung bildet die Reihe „Eine Uni – ein Buch“. Der nächste Vortrag in dieser Reihe wird Prof. Dr. Franz Segbers (Marburg) halten: Die Ökonomie des Sabbats, Mittwoch, 14. November 2018, 19.00 Uhr, Aula, An der Ihle 2, 39291 Möckern-Friedensau. Auch dazu eine herzliche Einladung.