Viele Menschen, die eine Führungsposition innehaben, kommen irgendwann an einen Punkt in ihrem Leben, ab dem sie von außen betrachtet alles erreicht haben. Und doch ist da eine Leere, die nach etwas Neuem, nach einer Veränderung ruft – ganz nach dem Motto: Mein Haus, mein Porsche, mein Boot ... und jetzt? Diese Menschen suchen eigentlich nach einem Weg, eine echte Verbindung mit sich selbst herzustellen, um die Führungspersönlichkeit werden zu können, die sie gerne sein möchten. Als Vorgesetzter, als Mutter, als Vorstand ...
„Führung beginnt im Grunde genommen zuerst mit Selbstführung“, erklärt Thomas Gelmi, Experte für interpersonale Kompetenz und zwischenmenschliche Kommunikation. Auf die Frage, wo nun Selbstführung überhaupt beginnt, weiß Gelmi: „In touch – also in Kontakt mit sich selbst sein, sich um sich selbst kümmern, ist Grundvoraussetzung für wirkungsvolle Selbstführung. Nur dann gelingt es auch, sich ebenso um andere zu kümmern und mit ihnen in eine echte Verbindung zu kommen.“
Was auf den ersten Blick als egozentrischer Ansatz verstanden werden könnte, hat jedoch einen guten Grund: Nur wer sich um sich selbst sorgt und mit sich „in Balance“ ist, kann auch offen und authentisch auf andere zugehen.
Gelmi nutzt dazu gerne die Analogie zur Fliegerei, denn er selbst war bei der Swissair früher als Maître de Cabine tätig: Zu Beginn eines jeden Flugs erhalten die Fluggäste die Informationen zur Flugsicherheit und ebenso zum Ablauf bei Druckabfall. Tritt ein solcher Fall ein, soll sich erst jeder selbst die Maske aufsetzen, bevor er anderen dabei hilft, die dazu nicht eigenständig in der Lage sind. „Nur wenn es einem selbst gut geht, ist man in der Lage, anderen auch vollumfänglich zu helfen“.
Jeder sollte also danach streben, sein eigener bester Freund zu werden. Was so einfach klingt, ist jedoch für viele Menschen nicht so leicht umsetzbar, denn jeder trägt sprichwörtliche Schatten seiner Vergangenheit mit sich herum und steht sich selbst als kritischster Gegner im Weg. Hier kann Coaching helfen: In der Gegenwart präsent sein, die Vergangenheit annehmen und als Ressource nutzen, um die Zukunft positiv zu gestalten.
Wie man mit der eigenen Vergangenheit wertschätzend umzugehen lernt, die Selbstwahrnehmung stärkt, die eigenen Gedanken lenkt und welche Bedeutung echtes Zuhören für die Qualität von Beziehungen hat, kann im kompletten Interview verfolgt werden.
Hier geht’s zum Interview von Betsy Chasse mit Executive Coach und Berater Thomas Gelmi.
Weitere Informationen zu Thomas Gelmi: www.gelmi-consulting.com.