Das Warhol-Gemälde oder die Picasso-Skulptur als Pfandobjekt – warum wird die Beleihung von Kunst immer beliebter? Warum wächst der Markt für Art Lending weltweit – trotz steigender Zinsen? Mittlerweile gibt es an die 30 Anbieter für Kunstkredite, im deutschen Raum vor allem Thomas González Art Loans in Kooperation mit der Internationalen Bankhaus Bodensee AG.
KUNST ALS INVESTMENT
„Hintergrund ist eine immer stärker werdende Akzeptanz von hochwertiger Kunst als Kapitalanlage“, erklärt Thomas González die wachsende Nachfrage. „Während Gemälde und Skulpturen in den vergangenen Jahrzehnten vor allem aus Liebhaberei oder aus kulturellen Gründen gesammelt wurden, spielen heute auch Investment-Gedanken beim mobilen Sachwert Kunst eine Rolle.“
Außerdem ist der Markt durch das Internet und die Preisdatenbanken transparenter, globaler und um ein Vielfaches umsatzstärker geworden. In der Folge akzeptieren Banken wie die IBB AG hochwertige Kunst als Sicherheit und vergeben Kunstkredite.
Thomas Gónzalez: „Die restriktivere Geldpolitik zwingt viele Sammler und Kunsthändler dazu, ungewöhnliche Liquiditätsquellen in Betracht zu ziehen: Warum nicht Teile der eigenen Kunstsammlung beleihen? Auf diese Weise muss man die Kunstwerke nicht verkaufen und bekommt trotzdem neue Liquidität.“
KUNSTKREDITE BIETEN VIELE VORTEILE
Weiteres Plus: Die Darlehen bieten außerordentlich attraktive Konditionen.
Die Laufzeiten sind flexibel – und als Sicherheit dient lediglich das Kunstwerk („Non-Recourse“). Das bedeutet, dass keine persönliche Haftung besteht. Der Leihnehmer muss rechtmäßiger Eigentümer des Kunstwerks sein. Dieses wird konservativ geschätzt und kann mit bis zu 40 Prozent seines Wertes beliehen werden („Loan-to-Value“).
Dennoch ist der Markt für Art Loans nach wie vor ein Nischengeschäft; Deloitte schätzt, dass nur ein Bruchteil der potentiell zu beleihenden Kunst mit einem Kunstkredit belastet ist.