Sie betonte dabei die Wichtigkeit der reformatorischen Kernidee einer Bildung für alle für unsere heutige Gesellschaft, in der noch zu oft die soziale Herkunft über den Schulabschluss und den Start in den Beruf entscheide. Sie forderte die öffentliche Sensibilität dafür weiter zu stärken und sagte: "ich sehe jede Stunde wie es dem Deutschen Aktienindex geht, ich sehe jedoch nicht jede Stunde, wie gut es den Kindern in unserem Land geht."
Im Anschluss an den Vortrag informierte der stellvertretende Direktor des Thüringer Instituts für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Thillm), Martin Seelig die Botschafterin über eine Ausstellung, mit der das Institut seit dem Jahr 2010 seinen Beitrag zum Reformationsjubiläum leistet.
"Mit dieser Ausstellung will das Thillm, ganz im Sinne der Doppelseitigkeit aller lutherischen Grundgedanken einerseits ein Bewusstsein für die Wirkungen von gesellschaftlichen Wandlungsprozessen bei Schülerinnen und Schülern erzeugen und zeigen, dass jeder Einzelne bei aktiver Teilnahme und Teilhabe an der Gestaltung des Wandels als Individuum bedeutend ist. Andererseits will die Ausstellung aber auch die Unterrichtsentwicklung selbst in den Blick nehmen, um ein noch oft durch ein allzu starres, an engen Fächergrenzen orientiertes, didaktisches Denken aufzubrechen." so Seelig gegenüber Käßmann.
Bei dem anschließenden Rundgang durch die Ausstellung, die das 11. Thüringer Bildungssymposium begleitet, konnte sich Käßmann von der Leistungsbreite des kulturellen Bildungsangebots für Schulen in Thüringen überzeugen.
Mit über 40 Präsentationständen und über 100 Vorträgen und Workshops ist das Thüringer Bildungssymposium jährlich ein zentraler Programmpunkt in der Thüringer Bildungslandschaft für Kindertageseinrichtungen, Schule, Schulaufsicht, Wissenschaft, den Trägern von Kindertageseinrichtungen, Familien und den weiteren Bildungspartnern. Es wird gemeinsam vom Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur mit dem Thillm veranstaltet.