Unterstützt wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei vom Psychologen Prof. Dr. Diethelm Wahl, Professor an der Pädagogischen Hochschule Weingarten. Er hat mit seiner Forschungsgruppe diverse Methoden des Lehrens und Lernens entwickelt, diese in Schulen eingeführt und deren Wirkung über viele Jahre hinweg evaluiert. Nach seiner Ansicht sind die Vorkenntnisse, die jemand in den Lernprozess mitbringt, wichtiger als die Motivation.
"Dazu gehört, Kernbegriffe des neu zu erwerbenden Wissens bereits vorab danach zu beurteilen, was man davon schon kennt.", so Wahl. Er hat dazu eine Strukturlegetechnik entwickelt, bei der Begriffe zunächst nach bekannt und unbekannt auf zwei Stapeln sortiert werden. Die unbekannten Begriffe werden zuerst in Partnerarbeit geklärt, danach mit der Klasse noch offene Fragen besprochen. Sind die Begriffe klar, werden sie so gelegt, dass die Vernetzungen zwischen ihnen sichtbar werden. Formen des wechselseitigen Lehrens und Lernens haben dabei eine ganz zentrale Bedeutung, weil sie höchst aktivierend sind.
"Das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Thillm), Veranstalter des Schulleitertages, setzt schon länger auf den lernpsychologischen Bezug der angewendeten Methoden und die aktive Einbindung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Fortbildungsveranstaltungen. Eine höhere Wirksamkeit wird dabei vor allem durch den schnellen Wechsel zwischen Instruktion und Aktivitäten erreicht.", so der stellvertretende Direktor des Thillm, Martin Seelig.
"Es geht uns darum, dass Schulen im Umgang mit Heterogenität oder mit schwierigen Klassen bzw. bei Einführung eines neuen Fachinhalts konkrete Handlungskonzepte einüben, die zu den Herausforderungen passen, vor denen Pädagoginnen und Pädagogen in ihrer täglichen Arbeit stehen.", so Seelig weiter.