Die Teilnehmer interessierte besonders, wie die Lernmöglichkeiten der Gedenkstätte Point Alpha mit dem schulischen Lernen der Schülerinnen und Schüler verknüpft werden können, um bei Jugendlichen das Bewusstsein für den hohen Stellenwert von Freiheit und Demokratie weiter zu stärken - ein Anliegen, das Lehrerinnen und Lehrer der gesellschaftswissenschaftlichen Unterrichtsfächer auf beiden Seiten des Atlantiks eint.
Die Leitungen der Point-Alpha-Stiftung und des Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Thillm) wollen deshalb in diesem Bereich stärker zusammenarbeiten und haben das im Rahmen der Veranstaltung auch durch die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung bekräftigt. Dabei beschreiten sie auch unkonventionelle Wege:
So werden künftig Themen demokratischen Lernens bilingual angeboten, um das Potenzial des Lernortes Point Alpha auch für den Sprachunterricht attraktiv zu machen. Durch die Verwendung der Fremdsprache werden sowohl demokratisches Erfahrungslernen als auch sprachliche und interkulturelle Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern entwickelt.
Das Thillm stellte zudem vor, wie außerschulische Lernorte in Fortbildungsveranstaltungen eingebunden sind und wie durch mediale Angebote für Schulen der Besuch von außerschulischen Lernorten motivierend vorbereitet und deren Lernobjekte nachhaltig für die Unterrichtsentwicklung nutzbar werden.
Durch das Erfassen und Kartographieren des Lernortes "Point Alpha" mit Möglichkeiten von Openstreetmaps (OSM), die auch als Teil von Communitys angefertigt werden können, wird ebenfalls das Ziel fächerverbindenden Lernens unterstützt und an die Lebens- und Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler angeknüpft. Eine entsprechende Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer wurde für den Herbst 2012 bereits fest vereinbart.
Mit der Rubrik "Außerschulische Lernorte" in der Mediothek des Thüringer Schulportals tragen die Partner auch der Tatsache Rechnung, dass Medien als indirekte Erzieher fungieren, die bei Schülerinnen und Schülern Fähigkeiten freilegen, für die im Klassenraum der situative Kontext fehlt. "Schülerinnen und Schüler haben ihre eigenen Erfahrungs- und Erlebniswelten und wir können deshalb nicht automatisch erwarten, dass sie sich mit historischen Ereignissen intensiv verbunden fühlen.", sagte Dr. Andreas Jantowski mit besonderem Blick auf die jüngsten Studien zum DDR Bild in den Köpfen der Schülerinnen und Schüler. "Die eigenen Maßstäbe müssen sich zunächst entwickeln, man wird nicht in ein festgefügtes Wertesystem hineingeboren, das kann aber die Schule nicht allein. Wir brauchen Erfahrungsräume über die Schule hinaus, die mit verschiedensten Zugängen und Lernangeboten genau das ermöglichen.", so Jantowski weiter.
"Mit dem zweiten Besuch einer Delegation von Lehrkräften innerhalb eines Jahres wird der Charakter der Gedenkstätte Point Alpha als internationale Begegnungsstätte gestärkt," hob Stiftungsdirektor Volker Bausch hervor. Er äußerte weiterhin, dass durch das unterzeichnete Kooperationsabkommen mit dem Thillm die Zusammenarbeit mit Thüringischen Bildungseinrichtungen qualitativ weiterentwickelt und in hohem Maße intensiviert werde.