Die Übergabe der Zertifikate erfolgt in einem Unternehmen, der Schuler Pressen GmbH, Werk Erfurt. Dieser Ort ist für den Anlass bewusst gewählt worden, symbolisiert er doch sowohl die Praxisnähe, die alle Teilnehmer in den acht Modulen mit einem Gesamtumfang von 80 Stunden durch das Thillm erfahren haben, als auch die künftige Aufgabe einer noch stärkeren Einbeziehung der Betriebe als außerschulische Lernorte.
"Wir fangen dabei nicht bei Null an", sagt Dr. Andreas Jantowski, Direktor des Thillm und verweist auf die zahlreichen, bereits existierenden Beispiele erfolgreicher schulischer Berufsorientierung. "Neu ist der systematische und wissenschaftlich fundierte Ansatz der Berufsorientierung, auf dem das Fortbildungsprogramm aufbaut.
Mit der Entwicklung eines Thüringer Berufsorientierungsmodells durch die Universität Erfurt und den forschungsgestützten Aufbau eines schulischen Kompetenzvermittlungssystems werden die Unterstützergruppen wissenschaftlich begleitet und evaluiert. In diesem Jahr finden deshalb für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Thillm institutsinterne Fortbildungen statt, die gewährleisten, dass alle mit pädagogischen Prozessen Befassten empirische Untersuchungsergebnisse in hoher Qualität auswerten und für die Bildungs- und Erziehungspraxis aufbereiten und so nutzbar machen können.", so Jantowski weiter.
Neu ist auch, dass die Schulen künftig mit drei miteinander abgestimmten Gruppen von Prozessbegleitern für die schulinterne Berufsorientierung agieren können. Berufsorientierungskoordinatoren und Bildungsbegleiter der Kammern unterstützen, in enger Kooperation mit den Berufsberatern der Agentur für Arbeit, den Prozess des schulischen Übergangs zur beruflichen Ausbildung.
"Bei der Ausbildung der Berufsorientierungskoordinatoren ging es uns besonders um die Vernetzung aller drei Gruppen, um das Unterstützungsangebot so effektiv wie möglich wirksam werden zu lassen.", betont Rainer Rupprecht, der für das Fortbildungsprogramm BOK zuständige Fachreferent im Thillm.
Angesichts von ca. 11.000 Studiengängen und ca. 400 Ausbildungsberufen haben die schulischen Unterstützungsangebote natürlich Grenzen. Die Verantwortung für die Entscheidungen, die daraus folgen, kann niemand dem jungen Menschen abnehmen. Der Grad der Übernahme von Selbstverantwortung ist in diesem Kontext eine der zentralen schulischen Steuerungsgrößen. Durch die Stärkung der schulinternen Lehr- und Lernplanung in den weiterentwickelten Thüringer Lehrplänen und der damit verbundenen Fortbildungsarbeit, will das Thillm hierbei unterstützen, damit Berufsorientierung künftig noch besser untrennbarer Bestandteil des Schulkonzeptes, des Unterrichts und der schulischen Aktivitäten werden kann.
"Und das Programm zur Qualifizierung zum BOK geht weiter. In der nächsten Fortbildungsrunde werden speziell die Gymnasien angesprochen. In dieser Schulart gibt es auf dem Gebiet der Berufs- und Studienorientierung noch Reserven aufzudecken und den B(S)O-Prozess weiter zu entwickeln.", so Rupprecht.
Ort: Schuler Pressen GmbH, Werk Erfurt, Schwerborner Straße 1
Zeit: 17. August 2011, Beginn: 14.00 Uhr