Thüringen ist ein außerordentlich reiches Bundesland der Lutherorte und Stätten der Reformation. In Möhra liegen Luthers familiäre Wurzeln, in Eisenach besuchte er die Schule, in Erfurt studierte er und wurde zum Priester geweiht. 1521 wurde ihm auf der Wartburg Schutz gewährt, nachdem der Reichstag zu Worms Kirchenbann und Reichsacht über ihn verhängt hatte. In Folge des Reformationsgeschehens war Luther vielfach in Thüringen unterwegs und predigte an zahlreichen Orten. Der Thüringer Lutherweg verbindet auf insgesamt 961 Kilometern einstige Stationen des Reformators. Dazu kommen 100 Kilometer im benachbarten Franken. Mehr als 30 Lutherorte und Stätten der Reformation sind damit auf vorhandenen Wander- und Pilgerwegen vom Augustinerkloster in Erfurt aus miteinander verbunden. Von hier aus gibt es einen Süd- sowie einen Westrundweg sowie eine Nord- und Ostroute. Der Weg verläuft auf attraktiven vorhandenen Wander- und Pilgerwegen und garantiert die Anbindung an die Nachbarbundesländer. Das Konzept des Lutherwegs ist in Zusammenarbeit des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, des Thüringer Wirtschaftsministeriums, des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz, der Thüringer Tourismus GmbH und dem Trägerverein Kirche und Tourismus e. V. entstanden.
Das erste Teilstück des Wegs war 2009 auf dem Abschnitt zwischen Nordhausen und der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt eröffnet worden. Weitere Abschnitte sind inzwischen hinzugekommen, so von Möhra zur Wartburg und die Erfurter Luthermeile als innerstädtisches Angebot in der Landeshauptstadt. Neu dazukommen soll 2012 unter anderem ein Teilstück rund um Heldburg (Landkreis Hildburghausen). Über den Saale-Orla-Kreis, Greiz, Gera und das Altenburger Land soll noch in diesem Jahr die Anbindung zum Lutherweg in Sachsen erfolgen.