Ziel von START ist es, Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund, die gute schulische Leistungen und ein überzeugendes soziales Engagement aufweisen, verstärkt die Möglichkeit zu einer höheren Schulbildung und damit verbunden bessere Chancen für eine gelungene Integration in unsere Zuwanderungsgesellschaft zu bieten.
Bildungssenator Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner unterstützt die Initiative: "Das START-Schülerstipendium ist eine attraktive Fördermöglichkeit für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. Neben der materiellen Unterstützung sind vor allem auch die zusätzlichen Angebote, wie etwa Seminare und Exkursionen, sehr interessant für die Jugendlichen. Dies entspricht dem Ziel des Senates, junge Menschen mit Migrationshintergrund besonders zu fördern und ihnen beste Chancen im Bildungssystem zu eröffnen. Ich danke der START-Stiftung für diese Initiative und hoffe, dass sich viele Schülerinnen und Schüler bewerben werden."
Das Förderprinzip
Andrea Bartl, Geschäftsführerin der START-Stiftung gGmbH, erläutert: "Die Ausbildung schulischer und beruflicher Kompetenzen und eine soziale Teilhabe zählen zu den Säulen einer gelungenen Integration. Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund haben hier jedoch häufig schlechtere Ausgangsbedingungen. START möchte diejenigen, die trotz schwieriger Umstände eine hohe Leistungsmotivation und ein ausgeprägtes soziales Engagement zeigen, fördern und motivieren, ihren Weg der Integration weiter zu gehen."
Der Förderumfang
START sieht eine materielle und eine ideelle Förderung der Stipendiaten vor. Die materielle Unterstützung umfasst ein monatliches Bildungsgeld in Höhe von 100 € und einen Laptop mit Internetzugang. Die ideelle Förderung zielt vor allem auf den Zugang zu Themen und Kontakten, die im privaten Rahmen häufig nicht geboten werden können und
über das schulische Maß hinausgehen: Neben grundlegenden Bildungsseminaren - z.B. zu den Themen "Demokratie und Partizipation", "Medien in Theorie und Praxis" und "Rhetorik" - können die Stipendiaten Wahlseminare im künstlerisch-kreativen, sportlichen und naturwissenschaftlichen Bereich belegen. Exkursionen in privatwirtschaftliche Unternehmen und öffentliche Verwaltungseinrichtungen, Beratungen für die Ausbildungs-, Studien- und Lebensplanung sowie die Vermittlung von Praktika ergänzen das Angebot. Die Stipendiaten profitieren außerdem von einem lebendigen Netzwerk mit anderen Stipendiaten und Alumni. Betreut werden die Stipendiaten in Berlin von Karin Metzdorf, die von der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin eigens als START-Landeskoordinatorin eingesetzt ist.
Die START-Stipendien werden zunächst für die Dauer eines Jahres gewährt, können aber bei anhaltend guten Leistungen und gesellschaftlichem Engagement bis zum Erreichen eines höheren Bildungsabschlusses verlängert werden. START versteht sich als Bildungsinitiative, die gleichzeitig fördert und fordert. Marlehn Thieme, Deutsche Bank Stiftung, in Vertretung der START-Partner in Berlin, unterstreicht: "Unsere Stipendiaten sind aufgerufen, ihre Leistungen und ihr gesellschaftliches Engagement fortzuführen. Wichtiger als die materielle ist bei START die ideelle Förderung. Dafür erwarten wir, dass die Schülerinnen und Schüler an Bildungsseminaren und regionalen Veranstaltungen teilnehmen, sich aktiv in die START-Gemeinschaft einbringen und Vorbilder für andere Jugendliche sind."
Der Weg zur Förderung
Zu den Bewerbungsvoraussetzungen für ein START-Stipendium zählen: der Migrationshintergrund der Schüler, ihrer Eltern oder Großeltern, gesellschaftliches Engagement und ein Notendurchschnitt von 2,5 und besser. Schüler sollten zum Zeitpunkt der Bewerbung die Klassenstufen 9 und 10 (bei 13-jähriger Schulzeit) bzw. die Klassenstufen 8 und 9 (bei 12-jähriger Schulzeit) besuchen. Die Bewerbung kann online oder per Post erfolgen. Unter www.startstiftung.de stehen das notwendige Antragsformular sowie weiterführende Informationen bereit.
Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat das START-Schülerstipendienprogramm im Jahr 2002 mit rund 20 Stipendien in Hessen begonnen. Heute unterstützen rund 100 Kooperationspartner das Programm - Stiftungen aus Deutschland und den USA, Kultusministerien, Kommunen, Privatpersonen, Unternehmen und Vereine. Seit 2007 führt die START-Stiftung gemeinnützige GmbH als Tochtergesellschaft der Hertie-Stiftung das Programm durch. Im Schuljahr 2009/10 werden insgesamt rund 640 Schülerinnen und Schüler aus über 60 Herkunftsländern gefördert. Zusammen mit den Stipendiaten, die bereits das Abitur abgelegt haben, profitier(t)en 1.000 Stipendiaten von dem Programm. START ist in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen vertreten.