Nach Matschies Worten sprechen die Ergebnisse für sich. So ist in Thüringen die Bildungsbeteiligung der Kinder unter drei Jahren gestiegen. 51 Prozent von ihnen besuchen eine Kindertageseinrichtung. 2009 waren es rund 43 Prozent. Ein beachtlicher Anstieg ist auch im Bereich der Ganztagsschulen zu verzeichnen. 2013 besuchten 85 Prozent der Kinder unter 11 Jahren einen Hort. 2006 waren es 61 Prozent. Matschie: "Ich weiß, dass hier der Bedarf gerade bei älteren Schülerinnen und Schülern noch enorm ist, deswegen gibt es für mich keinen Grund sich auszuruhen." Spitzenwerte erreicht Thüringen auch im Bereich der Fortbildungen. Beispielsweise besuchten knapp 90 Prozent aller Thüringer Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer in den letzten beiden Jahren eine Weiterbildungsveranstaltung. "In keinem anderen Land zeigen die Grundschulpädagogen ein vergleichbares Engagement", lobt Matschie, der auch auf ähnlich gute Beteiligungsquoten im Sekundarbereich verweist.
"Der aktuelle Bildungsbericht zeigt mir aber auch, wo wir noch weiterkommen müssen", erklärt Matschie. Er verweist dabei unter anderem darauf, dass Thüringen zu den Ländern mit dem höchsten Altersdurchschnitt bei Lehrern gehört. "Wir brauchen mehr junge Lehrer. Ich setze mich deshalb schon lange für 500 Neueinstellungen pro Jahr ein. Die Blockade der CDU schadet unserem sonst sehr erfolgreichen Aufbruch, Thüringen zum Bildungsland Nummer eins zu machen." Weiteren Handlungsbedarf sieht Matschie auch bei Schülern, die die Schule ohne Abschluss verlassen. Hier zeigt der Bildungsbericht 2014 einen positiven Trend für Thüringen (2006: 8,5 %, 2012: 6,8 %). Allerdings: "Ich will, dass wir niemanden verlieren. Deshalb wird es künftig ein 24-Millionen-Sonderprogramm für Schulen mit besonderen Problemen geben." Das für das Sonderprogramm notwendige Geld ist in der Programmplanung für die nächste EU-Förderperiode bereits reserviert und kann in der nächsten Legislaturperiode starten.
Matschie: "Mit viel Einsatz haben wir Bildung zum wichtigsten Schwerpunkt der Landespolitik gemacht. Ich danke allen, die in den vergangenen Jahren - auch durch kritische Beiträge - an diesem Erfolg mitgewirkt haben. Das hat uns voran gebracht. Unsere Ergebnisse können sich sehen lassen."