Außenpolitisch habe er die unter Willy Brandt begonnene Ostpolitik weitergeführt und umgesetzt. Die Schlussakte von Helsinki, die die Menschen in Europa trotz Teilung näher zusammenbrachte, trage seine Unterschrift. Dies sei vor allem für die Menschen im geteilten Deutschland ein wichtiger Schritt gewesen. "Auch wenn die Mauer erst im Herbst 1989 fiel, gehört Helmut Schmidt zu denen, die mit ihrer Politik dazu beigetragen haben", so Matschie.
Die Verleihung des Point-Alpha-Preises finde nicht zufällig an einem historisch wichtigen Datum statt. Der Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 habe zu einem sehr frühen Zeitpunkt gezeigt, dass sich der Freiheitswille der Menschen nicht unterdrücken lasse. Im Gegensatz zur friedlichen Revolution 1989 seien damals sowjetische Panzer durch Berlin gerollt. Matschie: "Der Mut der Menschen, die am 17. Juni gegen die SED-Herrschaft aufbegehrten, kann daher gar nicht hoch genug gewürdigt werden."
Point Alpha ist nach den Worten Matschies ein hervorragender Ort für die Verleihung des Preises an Helmut Schmidt. Am so genannten "heißesten Punkt im Kalten Krieg" hätten sich Nato und Warschauer Pakt unmittelbar gegenüber gestanden. Es bedurfte des Wirkens engagierter Politiker wie Schmidt, dass aus dem Kalten Krieg kein heißer geworden sei.
Mit dem Point-Alpha-Preis für Verdienste um die Einheit Deutschlands und Europas in Frieden und Freiheit werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die einen wichtigen Beitrag zur deutschen Einheit und zum Zusammenwachsen Europas geleistet haben. Verliehen wurde er erstmals 2005. Preisträger waren bisher Helmut Kohl, Michail Gorbatschow und Georg Bush sen. (2005), Vaclav Havel (2008) sowie stellvertretend für die Bürgerbewegung der DDR Joachim Gauck, Angelika Barbe, Freya Klier, Günter Nooke, Gunter Weißgerber und Konrad Weiß (2009). Weitere Informationen im Internet unter: www.pointalpha.com.