Minister Matschie sieht in den Empfehlungen eine wichtige Voraussetzung für die Weiterentwicklung und nachhaltige Ausgestaltung der Thüringer Gedenkstättenlandschaft: "Die Aufarbeitung der SED-Diktatur ist ein zentrales Anliegen der Landesregierung. Basis dafür wird eine landesweite Förderkonzeption sein, die von den vielfältigen Aufarbeitungsinitiativen ausgeht und Perspektiven für eine tragfähige Zukunft entwickelt. Mit der Historiker-Kommission haben wir bei diesem Vorhaben kompetente Experten an der Seite, die vielfältige wissenschaftliche und praktische Erfahrungen einbringen und mit der Thüringer Situation vertraut sind."
Der Kommission gehören an: Prof. Dr. Volkhard Knigge (Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Vorsitz), Prof. Dr. Peter Maser (Professor a.D. Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Münster, Stellv. Vorsitz), Prof. Dr. Rainer Eckert (Direktor Zeitgeschichtliches Forum Leipzig), Prof. Dr. Klaus-Dietmar Henke (Lehrstuhl für Zeitgeschichte, TU Dresden), Dr. Anna Kaminsky (Geschäftsführerin Bundesstiftung Aufarbeitung) sowie Prof. Dr. Hermann Wentker (Leiter Abt. Berlin, Institut für Zeitgeschichte).
Kommissionsvorsitzender Prof. Dr. Volkhard Knigge erklärte: "Unsere konstituierende Sitzung verlief in einer sehr konstruktiven und zielführenden Atmosphäre. Ich empfinde es als besonders glücklich, dass die Kommission nicht nur mit fachlich hochrangigen, sondern auch in der praktischen Aufarbeitung erfahrenen Kollegen besetzt ist, die die Situation in Thüringen aus eigener Erfahrung gut kennen. Der Kommission sind wissenschaftliche Solidität und der faire Dialog mit bestehenden Initiativen und Einrichtungen wichtig. Sie wird deshalb in den direkten Kontakt mit den Betroffenen treten und beispielsweise die Einrichtungen besuchen."
Hinweis Andreasstraße: In der kommenden Woche wird eine eigenständige Arbeitsgruppe mit der Arbeit an der Konzeption der künftigen Gedenk- und Bildungsstätte in der Erfurter Andreasstraße beginnen. Der Arbeitsgruppe gehören neben Fachexperten unter anderem auch Vertreter von Erfurter Aufarbeitungsinitiativen und Opferverbänden an.