Thüringens Staatssekretär für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Prof. Dr. Thomas Deufel, gratuliert: "Schriftsteller brauchen Freiräume, um sich kreativ entfalten zu können. Neben dem Harald-Gerlach-Literaturstipendium ermöglichen dies auch die Förderstipendien für Thüringer Autorinnen und Autoren. Sie unterstreichen die Wertschätzung des bisherigen Schaffens der Stipendiaten und sind Ansporn für die weitere Arbeit."
Eine viermonatige Förderung erhält Peter Drescher (Tiefenort) für seine geplante 150seitige Erzählung mit dem Arbeitstitel "Dumm gelaufen". Drescher ist ein stringenter Erzähler, der in seiner teils autobiografischen Milieustudie nah am Gegenstand und stets authentisch bleibt. Kunstvoll lässt er im Leser atmosphärisch stimmige Bilder entstehen, die ohne zu verklären den Blick zurück finden.
Eine viermonatige Förderung erhält Verena Zeltner (Neustadt/Orla) für ihr geplantes Jugendbuch mit dem Arbeitstitel "Ein Himmel voller Schokolade". Zeltner besticht durch ihre zeitgemäße Themenwahl und ihre spannungsgeladene und einfühlsame Erzählweise. Altersgerecht problematisiert sie existentielle Fragen. Dabei gelingt es ihr, komplizierte Sachverhalte inhaltlich und sprachlich ansprechend sowie spannend und lehrreich zu vermitteln.
Eine zweimonatige Förderung erhält Sabine Bergk (Weimar) für ihr Arbeitsvorhaben "Papiergraben". Die eingereichten Textproben zum geplanten Lyrikband mit dem Untertitel "Tiefenbohrung, Erkundung des Geländes" sind in einem lakonisch unangestrengten Sprechgestus. Sinnliches und Abstraktes stehen in Bergks Texten in einem wirksamen Spannungsverhältnis.
Eine zweimonatige Förderung erhält Alexander Lochthofen (Erfurt) für sein in der Wendezeit angesiedeltes Romanvorhaben "Unleid". Lochthofen erweist sich als exakter literarischer Beobachter. Kurze Sätze und eine unprätentiöse, leichte Erzählweise gestatten einen unverstellten Blick auf einen literarischen Lebensentwurf.
Ebenfalls eine zweimonatige Förderung erhält Stefan Petermann (Weimar) für seine geplante Sammlung von Erzählungen mit dem Arbeitstitel "Wer die Augen schließt, ist allein". In seinen miteinander verwobenen Prosastücken konfrontiert Petermann seine Protagonisten modellhaft mit individuellen Katastrophen. Dabei entwickelt er ein Gefühl für die alltagsbedingte Sprache seiner Figuren.
Hinweis: Bewerbungen für das Arbeitsstipendium 2011 sind noch bis zum 31. Oktober 2010 möglich. Einzureichen sind Lebenslauf, Bibliographie, Beschreibung des schriftstellerischen Vorhabens und eine Leseprobe. Die Vergabe der Stipendien beschränkt sich auf Autorinnen und Autoren, die ihren Hauptwohnsitz im Freistaat Thüringen haben. Die Anträge sind zu richten an das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Werner-Seelenbinder-Straße 7, 99096 Erfurt.