Erstmals werden in der Untersuchung vier verschiedene Dimensionen des Lernens - schulisches, berufliches, soziales und persönliches Lernen - zusammengefasst. Thüringen belegt im Vergleich der Bundesländer Platz 7 und ist nach Sachsen zweitbestes ostdeutsches Bundesland. Die Stadt Jena wird in der Studie als Stadt gewürdigt, die bessere Rahmenbedingungen für das Lernen in allen Lebensbereichen bietet als es eine noch nicht mit westlichen Städten vergleichbare Wirtschaftskraft erwarten lässt. "Das Beispiel zeigt, dass Bildungsinvestitionen reiche Erträge bringen. Mein Ziel ist es, die Jenaer Erfahrungen für ganz Thüringen nutzbar zu machen", so Matschie.
Nach den Worten des Ministers habe sich in Thüringen seit Erhebung der Daten schon wieder eine ganze Menge getan. "Unsere Entwicklung ist sehr dynamisch. Beispielsweise bildet der Atlas unsere Erfolge beim Ausbau des Kita-Angebots nicht ab. Überhaupt ist es ein Manko der Studie, dass die frühkindliche Bildung nicht adäquat widergespiegelt wird." Matschie verweist außerdem auf die verbesserte Ausstattung der Thüringer Hochschulen mit der neuen Rahmenvereinbarung, die 121 Millionen Euro zusätzlich vorsehe und Planungssicherheit bis 2015 gebe. An den Thüringer Schulen sei der Schwerpunkt auf die individuelle Förderung gelegt worden. "Beim schulischen Lernen bescheinigt uns die Studie Platz 4", so Matschie. Das zeigt nach Einschätzung des Ministers, dass der Freistaat auf dem richtigen Weg sei. "Diesen werden wir konsequent weiter beschreiten."
Dazu gehöre, die Angebote im Bereich des sozialen und des beruflichen Lernens deutlich zu verbessern. "Hier müssen wir mehr Teilhabe ermöglichen", so Matschie. Das sei Aufgabe der Politik, aber auch Vereine, Verbände, Kirchen und Parteien müssten ihre Bildungsangebote stärken. An die Adresse der Unternehmen gerichtet, fordert Matschie, der Weiterbildung ein höheres Augenmerk beizumessen. "Lernen ist nicht auf Kindheit und Jugend beschränkt, sondern Lernen begleitet uns unser ganzes Leben." Hier gebe es in Thüringen Nachholbedarf. Der Minister kündigt an, Anfang kommenden Jahres ein Bildungsfreistellungsgesetz vorzulegen. Es soll Weiterbildung befördern und zu einem verbrieften Recht jedes Arbeitnehmers machen. "Wir müssen insgesamt als Gesellschaft dokumentieren, dass Bildung für uns an vorderster Stelle steht", so Matschie.