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Matschie: "Die Kultur des Förderns und Forderns erhöht Bildungschancen und setzt Leistungsanreize"

(lifePR) (Erfurt, )
"Jeden Schüler bestmöglich individuell zu fördern heißt gleichzeitig, ihn zu fordern. Beides sind zwei Seiten einer Medaille. Mit dem neuen Thüringer Schulgesetz und der zum kommenden Schuljahr in Kraft tretenden Schulordnung haben wir die Grundlagen sowohl für mehr Bildungsgerechtigkeit als auch für eine Kultur der Leistung in unseren Schulen gelegt." Das sagte Thüringens Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Christoph Matschie, heute in Frankfurt am Main auf der von der Wochenzeitung "Die Zeit" veranstalteten Konferenz "Hochschule und Bildung". Matschie war gemeinsam dem Internationalen Koordinator der Pisa-Studie, Prof. Andreas Schleicher, sowie weiteren Teilnehmern Gast einer Podiumsdiskussion, die der Frage nachging, wie Schulen und Hochschulen mehr Bildungsgerechtigkeit schaffen können.

Matschie berichtete von der Einführung des längeren gemeinsamen Lernens in Thüringen. Zum neuen Schuljahr wird die Thüringer Gemeinschaftsschule starten. "Hier lernen unsere Schüler mindestens bis zur 8. Klasse gemeinsam. Das stärkt die Bildungschancen von Kindern aus sozial schwächeren Elternhäusern. Und es erhöht den Bildungserfolg." Mit dem neuen Schulgesetz sei die individuelle Förderung zum durchgängigen Prinzip des Lehrens und Lernens erhoben worden. "Wir werden Schule künftig viel stärker vom Schüler aus denken", so Matschie. Das sei auch der zentrale Ansatz der neuen Schulordnung. Der Minister nannte als Beispiel den Bericht zur Lernentwicklung, den jeder Schüler künftig zweimal in jedem Schuljahr erhält. Diese verbale Leistungseinschätzung helfe dem Schüler noch differenzierter, als es eine einzelne Note könne, seine Stärken und Schwächen einzuschätzen. "Das ist ein starker Leistungsanreiz", so Matschie. Das gezielte Fördern werde auf diese Weise mit dem Fordern verbunden. Dass auch Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg Gemeinschaftsschulen einführen, betrachtet Matschie als Bestätigung: "Die Thüringer Gemeinschaftsschule ist zu einem Exportschlager geworden."

Der Minister betonte, dass das Schaffen von Bildungschancen nicht erst in der Schule, sondern bereits im Kindergarten beginne. "Thüringen hat mit dem neuen Kita-Gesetz bundesweit Maßstäbe gesetzt. Der Rechtsanspruch ab dem vollendeten 1. Lebensjahr und eine tägliche garantierte Betreuungszeit von 10 Stunden sind bundesweit einmalig. Mit den zusätzlich besetzten Stellen für Erzieherinnen hat sich zudem die Betreuungssituation erheblich verbessert", so Matschie. "So geben wir unseren Jüngsten beste Voraussetzungen für eine gute Bildung, noch bevor sie zum ersten Mal durch die Schultür gehen."
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