Der Jahrestag des Amoklaufes ist nach Matschies Worten eine Aufforderung an die Gesellschaft, sich entschlossen gegen Ausgrenzung und Gewalt zu stellen. "Was vor 11 Jahren am Gutenberg-Gymnasium passierte, lässt sich nicht ungeschehen machen. Aber wir müssen stets die Mahnung bedenken, dass wir einen Umgang brauchen, der junge Menschen integriert und sie nicht zu Außenseitern macht", so Matschie. Auf jeden Schüler individuell zuzugehen, sei daher zum Leitgedanken des Lehrens und Lernens gemacht worden. Das präge immer mehr die Schulkultur in Thüringen.
Auch was den Umgang mit Krisen und Notfällen betrifft, habe Thüringen umfangreiche Konsequenzen aus dem Geschehen am Gutenberg-Gymnasium gezogen. Allen Schulen stehen heute genaue Informationen für ein effizientes Krisenmanagement zur Verfügung. Ein engmaschiges Meldesystem sorge dafür, dass bei Vorfällen an Schulen alle Verantwortlichen vom Schulträger über das Ministerium bis zur Polizei sofort informiert würden. Matschie verweist außerdem darauf, dass Thüringen die Zahl der Schulpsychologen verdoppelt habe, um Probleme von Schülern im Vorfeld zu erkennen und präventiv wirksam zu werden.