Eine große Rolle hätten neben den Fragen zur Schulstruktur das längere gemeinsame Lernen bis Klasse 8 sowie das pädagogische Konzept gespielt. Hier gehe es in der Gemeinschaftsschule darum, das individuelle Lernen und die individuelle Förderung jedes Schülers deutlich zu stärken. Dabei spielen sowohl das Arbeiten mit Lernprojekten als auch das Lernen in Gruppen eine wesentliche Rolle. Nach Matschies Worten soll dadurch die Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler gestärkt werden. "Wer das Lernen nicht als notwendiges Übel, sondern als Chance versteht, der wird in der Schule bessere Ergebnisse erzielen und seine beruflichen Startbedingungen verbessern", so Matschie. Darin sehe er ein wesentliches Ziel der Thüringer Gemeinschaftsschule.
Der Minister verweist darauf, dass ein Beirat die Einführung der Thüringer Gemeinschaftsschule begleite. Dem Gremium gehören Schulleiter, Lehrer, Vertreter von Eltern und Schulträgern sowie Fachleute aus Gewerkschaften, Kirchen und der Wissenschaft an. Auch Bildungspolitiker aus dem Thüringer Landtag nehmen an den Sitzungen teil. Auf der heutigen Beratung berichten Vertreter aus Schleswig-Holstein und Sachsen über ihre Erfahrungen mit dem längeren gemeinsamen Lernen.
Von Mai bis Mitte Juni können sich Thüringer Schulen, die an der Pilotphase Thüringer Gemeinschaftsschule teilnehmen wollen, bewerben. Diese startet mit dem neuen Schuljahr. Im Herbst soll die Novelle des Schulgesetzes im Thüringer Landtag beraten werden.