Matschie erinnert daran, dass die von der Erfurter jüdischen Kultusgemeinde zuvor genutzte Synagoge in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 zerstört wurde. "Die Verbrechen des Nationalsozialismus sind uns bis heute eine Mahnung. Deshalb ist uns die Pflege des jüdischen Erbes ein Herzensanliegen."
Auf dem Grundstück wurde Anfang der 1950er Jahre die heute bestehende Synagoge als Neubau errichtet. Sie blieb der einzige Synagogenneubau in der DDR. Die Einweihung erfolgte am 31. August 1952. Zum 50. Jahresstag ihrer Errichtung wurde die neue Synagoge 2002 aus Landesmitteln gründlich saniert und mit einem neuen Dach versehen. In dem Gesamtkomplex sind neben dem eigentlichen Synagogengebäude weitere Gemeinderäume untergebracht.
Im Laufe der Existenz jüdischer Gemeinden sind in der Geschichte Erfurts mehrere Synagogenbauten entstanden. Ein früher Bau, die Alte Synagoge, konnte nach den verheerenden Pogromen trotz zweckwidriger Verwendung erhalten werden. Heute ist sie nach umfangreichen Restaurierungen zu einer vielbeachteten musealen Erinnerungsstätte entwickelt worden, die zentraler Bestandteil der Bewerbung Erfurts um die Eintragung in die UNESCO-Welterbeliste ist. Die Kleine Synagoge wird heute als Kulturzentrum genutzt.
Aus Anlass des 60. Jahrestages des Synagogenbaus finden mehrere Veranstaltungen statt. Am Sonntag, dem 12. August 2012, um 16:00 Uhr wird in der Erfurter Thomaskirche (Schillerstraße) eine christlich-jüdische Gemeinschaftsfeier anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Neuen Erfurter Synagoge begangen.