Nach Matschies Auffassung ändert daran auch die "mühsam hinein interpretierte Bildungskomponente" nichts. "Welchen Effekt soll ein Bildungssparen für später haben, wenn den Kindern am Anfang ihrer Entwicklung Bildung vorenthalten wird?", fragt Matschie.
Der Minister warnt davor, dass die Milliarden, die für das Betreuungsgeld ausgegeben werden, beim Kita-Ausbau fehlen. In Deutschland klaffe derzeit eine Lücke von 260.000 Kita-Plätzen, allein bei den unter dreijährigen Kindern von 130.000 Plätzen. Angesichts dieser Zahlen sei jetzt bereits klar, dass der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Kinder unter 3 Jahren im nächsten Jahr deutschlandweit nicht eingelöst werden kann. Matschie: "Die Bundesregierung hätte genug zu tun, zunächst erst einmal dieses Versprechen einzulösen." Während in Thüringen bereits heute fast jedes zweite Kind unter 3 Jahren eine Kita besuche, werde in einem Großteil der Republik die mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu einem Hemmschuh. "Dieses Problem verschärft sich mit dem Beschluss zur Einführung des Betreuungsgeldes", so Matschie.