Auf dem Programm des vom 11. bis 13. September stattfindenden Israel-Besuchs stehen auch Besuche des Willy-Brandt-Centers Jerusalem, der Gedenkstätte Yad Vashem und des Minerva-Instituts an der Universität Tel Aviv sowie ein Gespräch mit Teilnehmerinnen der Weimar Summer School. Begleitet wird der Minister von Prof. Dr. Volkhard Knigge, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.
"Die Buchenwaldkinder haben Unvorstellbares erfahren müssen: Todesangst, Verlust von Angehörigen, Hunger, Krankheit", so Matschie. "Indem wir uns an den Schrecken von Buchenwald erinnern, wollen wir für die Zukunft zu lernen. In Thüringen nehmen wir diese Aufgabe sehr ernst." Das Zusammentreffen Matschies mit den Buchenwaldkindern ist ein Novum: Erstmals seit Kriegsende trifft ein deutscher Landespolitiker auf israelischem Boden mit einer größeren Gruppe von ihnen zusammen. Buchenwald galt als Konzentrationslager, in dem besonders viele Minderjährige inhaftiert waren. Als die Amerikaner 1945 das Lager einnahmen, trafen sie auf mehr als 900 Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 17 Jahren.
Einen wichtigen Beitrag zur Erinnerung und Geschichtsaufarbeitung leistet nach Matschies Worten der Antrag des Freistaats Thüringen, Buchenwald auf die Weltkulturerbeliste aufzunehmen. "Das ehemalige Konzentrationslager stellt ein elementares Zeugnis der nationalsozialistischen Verbrechen und der Geschichte des 20. Jahrhunderts dar. Es ist fester Bestandteil unserer Erinnerungskultur", so der Minister. Außerdem werde eine neue Dauerausstellung der Gedenkstätte Buchenwald vorbereitet. Dabei sollen die Erfahrungen und Erinnerungen der ehemaligen Häftlinge einfließen. Ich freue mich, dass wir dabei auf die Unterstützung des Häftlingsbeirats und des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora zählen können. Und es wäre mir ein Herzensanliegen, wenn sich auch Buchenwaldkinder einbringen würden."