Matschie betont: "Deutschland hat die vordere Position, die bereits 2001, 2006 und 2007 erreicht wurde, halten können. Das ist gut. Die aktuelle Studie führt uns aber auch vor Augen, dass bei uns der Bildungserfolg nach wie vor noch zu stark von der sozialen Herkunft abhängt. Während sich hier in den vergangenen Jahren in Deutschland insgesamt kaum etwas getan hat, hat Thüringen wichtige Weichen gestellt. Durch die Verankerung der individuellen Förderung als Grundprinzip des Lehrens und Lernens gelingt es uns, starke Schüler zu stärken und die Schwächeren besser zu fördern. Zudem haben wir die Startbedingungen von Kindern in der Schule durch den Ausbau des Betreuungsangebots und der frühkindlichen Bildung in unseren Kindertagseinrichtungen deutlich verbessert. In diesem Weg fühlen wir uns durch die Ergebnisse der Studien bestätigt."
Die Iglu-Studie hat beispielsweise ergeben, dass Schüler aus besseren sozialen Verhältnissen bei gleicher Leistung von Lehrern eine rund 3,5 Mal höhere Präferenz für den Besuch des Gymnasiums erhalten als die Kinder von Facharbeitern. "Hier muss sich etwas ändern. Das deutsche Bildungssystem muss mehr Aufstiegschancen eröffnen und darf keinen benachteiligen. Das ist ein Gebot der Chancengleichheit und dringend nötig für die Gewinnung gut ausgebildeter Fachkräfte von morgen", so Matschie.