Matschie begründet die Notwendigkeit einer Gebietsreform damit, dass die derzeitigen Strukturen in Thüringen nicht mehr zeitgemäß seien. Die letzte Gemeinde- und Kreisreform, bei der man "zu kurz gesprungen" sei, liege fast 20 Jahre zurück. Seither sei die Einwohnerzahl Thüringens um mehr als 300.000 zurückgegangen. Die Bevölkerungsprognose zeige, dass der Freistaat bis 2030 mit einem weiteren Rückgang um fast 400.000 rechnen müsse. "Wir brauchen Strukturen, die dieser Entwicklung Rechnung tragen und die öffentliche Leistungen effizienter machen. Nur so können wir angesichts der 2019 wegfallenden Solidarpakt- und EU-Sonderfördergelder unser Ziel erreichen, dauerhaft schuldenfreie Landeshaushalte vorzulegen", so Matschie.
Der Minister verwies mit Blick auf den Thüringen-Monitor auch auf das ausgeprägte Meinungsbild der Thüringerinnen und Thüringer, dass bei aller Notwendigkeit der Haushaltskonsolidierung nicht bei Schulen, Kindertagsstätten und Hochschulen gespart werden soll. "Das bestätigt die Prioritätensetzung, die die SPD im Haushalt 2012 durchgesetzt hat. Von der frühkindlichen Bildung bis zu den Hochschulen fließt mehr Geld in die Bildung. Damit zeigen wir, dass es möglich und nötig ist, trotz der Sparanstrengungen eindeutige Akzente in den Feldern zu setzen, von denen es entscheidend abhängt, wie sich Thüringen in der Zukunft behauptet. Diesen Gestaltungsauftrag gilt es anzunehmen. Nur so entwickeln wir das Land aktiv nach vorn", so Matschie.