Minister Matschie beglückwünscht die Preisträger: "Thüringens kulturelles Erbe, seine geschichtliche Identität, spiegelt sich in der vielfältigen Denkmallandschaft wider. In kaum einer anderen Region Deutschlands gibt es eine solche Vielzahl von Denkmalen wie im Freistaat. Mit hohem persönlichen Engagement leisten die vielen ehrenamtlichen Denkmalschützer einen unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt dieses Kulturerbes für zukünftige Generationen." Zur Unterstützung dieses Engagements werde der Freistaat die Mittel zur Denkmalpflege von 5,5 Millionen Euro in diesem Jahr auf über 6 Millionen im nächsten Jahr erhöhen.
Der Thüringische Denkmalschutzpreis wird seit 1994 für herausragende Leistungen im Bereich der Denkmalpflege vom Freistaat gemeinsam mit der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen vergeben. Bis heute wurden rund 160 Preisträger geehrt. Die Preise werden in den Kategorien Gruppenpreis, Einzeldenkmale, Archäologische Denkmale und Technische Denkmale vergeben. Die Einreichungen präsentieren das breite Spektrum der Denkmalpflege und sind auch regional breit gestreut.
Die Preisträger des Thüringer Denkmalschutzpreises 2013
Gruppenpreis
Heimat- und Mühlenverein Turmwindmühle Immenrode (Kyffhäuserkreis)
Die Beteiligten haben die 1859 errichtete Turmwindmühle vor dem drohenden Abriss gerettet und auf ihre ursprüngliche technische Funktion zurückgeführt.
Einzeldenkmal
Claudia Katrin Leyh und Tom Detlef Nicolmann aus Hermannsfeld (Landkreis Schmalkalden-Meiningen)
Die beiden Denkmaleigentümer haben das 1885 errichtete Bernhardhaus in Hermannsfeld mit hohem persönlichem und finanziellem Engagement saniert und der Öffentlichkeit als Atelier bzw. Gastraum zugänglich gemacht.
Evangelischer Kirchenkreis Mühlhausen (Unstrut-Hainich-Kreis)
Das mehr als 700 Jahre alte Haus der Kirche in Mühlhausen wurde dank der Arbeit des Kirchenkreises in seinem Denkmalcharakter erhalten und gleichzeitig barrierefrei erschlossen. Der Kirchenraum wird heute mit seinen Sälen, Beratungs- und Büroräumen und einem eigenen Kinderbereich öffentlich genutzt.
Hannelore Lange und Ernst Lange aus Ronneburg (Landkreis Greiz)
Die Eigentümer haben das historische Wohn- und Geschäftshaus am Markt 38 in Ronneburg mit hohem persönlichem und finanziellem Einsatz saniert. Mit dem als "Haus Noack" bekannten Kulturdenkmal haben sie so ein wichtiges Zeugnis der Stadt- und Architekturgeschichte erhalten.
Archäologische Denkmalpflege
Dr. Ralf Irmer (Ilmkreis)
Dr. Irmer erhält den Preis für seine seit 1976 andauernde Arbeit als ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger und Leiter der Ilmenauer Bodendenkmalpflegegruppe sowie für sein Engagement als ehrenamtlicher Grabungsleiter bei Ausgrabungen an der neuzeitlichen Jagdanlage auf dem Kickelhahn bei Ilmenau.
Technisches Denkmal
Förderverein Apostelbrücke (Landkreis Nordhausen)
Der Förderverein hat mit der Apostelbrücke Niedergebra auf ein abseits der großen Verkehrströme liegendes Kleinod aufmerksam gemacht und für die Rettung und Sanierung dieses besonderen Denkmals gesorgt. Die steinerne Zwei-Bogen-Brücke hat als Ingenieurbau Seltenheitswert.
Anerkennung
Landkreis Saale-Orla
Dem Landkreis ist es gelungen, die denkmalgeschützte Grundschule Ebersdorf in ihrer historischen Bausubstanz zu sanieren und gleichzeitig als moderne Schule des 21. Jahrhunderts wiederzubeleben.